Aktien des Dax-Schwergewichtes Daimler fielen um bis zu 3,6 Prozent auf 51,02 Euro. Der Autobauer verdiente im vergangenen Jahr operativ 22 Prozent weniger. Zugleich kürzt er die Dividende. "Daimler braucht dringend Effizienzprogramme, wenn es bis 2021 wieder im Bereich der Zielrenditen liegen möchte", sagte Analyst Arndt Ellinghorst vom Investmenthaus Evercore ISI. Der Rückenwind aus der Erneuerung der Modellpalette lasse nach, stellte Experte Marc-Rene Tonn von M.M. Warburg fest.

Die negativen Nachrichten von Daimler erinnerten Anleger daran, dass der Handelsstreit noch lange nicht vom Tisch sei und seine Spuren in den Bilanzen der Unternehmen hinterlasse, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Der europäische Branchenindex für Autobauer und Zulieferer verlor 0,8 Prozent. An der Wall Street zeichnete sich am Nachmittag ebenfalls ein schwächerer Handelsstart ab.

US-Präsident Donald Trump wiederholte in seiner Rede zur Lage der Nation den Vorwurf an China, geistiges Eigentum, Arbeitsplätze und Wohlstand der USA zu stehlen. "Das klingt nicht gerade so, als könne der Konflikt tatsächlich in den kommenden Wochen gelöst werden", sagte Stanzl. Trump blieb auch bei seiner Forderung nach einer Grenzmauer zu Mexiko. Die Demokraten lehnen Trumps milliardenschweres Mauerprojekt ab, weshalb es kürzlich zu einem wochenlangen teilweisen Regierungsstillstand gekommen war.

Kursverluste bei den deutschen Versorgern E.ON und von bis zu zwei Prozent drückten den Dax ebenfalls tiefer ins Minus. Beide Titel wurden von den Analysten von Jefferies heruntergestuft.

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Gemischte Reaktionen gab es auf die - im Vorfeld bereits erwartete - Entscheidung der EU-Kommission, die Zug-Fusion von Siemens und Alstom zu verbieten. Während Siemens-Aktien 0,7 Prozent schwächer notierten, zogen die Papiere von Alstom um 5,5 Prozent auf 38,19 Euro an. Die Analysten der Berenberg Bank verwiesen auf die guten Wachstumsaussichten für die Franzosen und darauf, dass ein Zusammengehen mit Bombardier Transportation für Alstom eine interessante Alternative wäre.

Eine höhere Dividende erfreute die Aktionäre von Münchener Rück. Die Aktien legten rund ein Prozent zu. Im MDax gewannen die Papiere des Essenslieferdienstes Delivery Hero rund fünf Prozent. Im vergangenen Jahr konnte das Berliner Unternehmen seinen Umsatz um rund 56 Prozent steigern.

Das DFB-Pokal-Aus von Borussia Dortmund drückte hingegen die Aktien des Bundesligaspitzenreiters um 6,8 Prozent auf den tiefsten Stand seit knapp drei Wochen. Damit waren die Titel größter Verlierer im Kleinwertesegment SDax.

Größter Gewinner an der Londoner Börse waren die Aktien der irischen CRH mit einem Plus von rund vier Prozent. Wie Reuters von Cevian Capital erfuhr, will der aktivistische Investor bei dem Baustoffkonzern zweitgrößter Aktionär werden.

rtr