Der MDAX verlor zum Wochenstart knapp 1 Prozent auf 22 356,05 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab weniger stark nach.
Ein langsameres Wachstum des chinesischen Außenhandels im November bestätigte Anleger in ihren Sorgen bezüglich der Folgen des Handelsstreits mit den USA. Sowohl die Einfuhren als auch die Exporte verfehlten die durchschnittlichen Schätzungen von Experten.
Die jüngsten Kursverluste haben auch der Stimmung der Investoren einen Schlag versetzt. Die vom Analysehaus Sentix erhobene Anlegerstimmung fiel im Dezember auf den tiefsten Stand seit Ende 2014. Selbst in den "erfolgsverwöhnten USA" brächen die Umfragewerte ein, sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner.
Die Aktien von BASF knickten nach einer Gewinnwarnung um fast 4 Prozent ein. Analysten senkten die Kursziele für die Aktie. Das Dax-Schwergewicht begründete die gekappte Jahresprognose mit den Folgen des niedrigen Rheinpegels und des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Das Niedrigwasser im Rhein hatte im Herbst den Transport von Gütern per Schiff teilweise unmöglich gemacht.
Im Sog von BASF verloren auch die Aktien des Chemiekonzerns Covestro 2,5 Prozent. Ein bis zu einer Milliarde US-Dollar schweres Aktienrückkaufprogramm ließ den Linde-Kurs (Linde) nach anfänglichen Verlusten ins Plus drehen.
Im MDax traf es die Aktien von LANXESS mit minus 1,9 Prozent. Papiere des Duftstoff- und Aromenherstellers Symrise litten mit einem Abschlag von gut 3 Prozent unter einer Verkaufsempfehlung der US-Bank JPMorgan.
Spitzenreiter im schwachen Dax waren Fresenius mit einem Plus von knapp 5 Prozent. Der Broker Mainfirst hat die Aktien des Gesundheitskonzerns von "Neutral" auf "Outperform" hochgestuft. Eine zweite Gewinnwarnung binnen weniger Wochen hatte den Kurs zuletzt auf ein Tief seit mehr als vier Jahren gedrückt.
Eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank lieferte den MorphoSys-Aktien Rückenwind. Sie stiegen um 2,4 Prozent. Das Medikament Tremfya gegen Schuppenflechte habe das Potenzial zu einem Kassenschlager, erklärten die Analysten.
Im Kleinwerteindex SDAX ging es für die Aktien von Aumann und RIB Software (RIB Software SE) tief nach unten. Das Bankhaus Metzler senkte die Papiere von Aumann und zeigte sich besorgt mit Blick auf das Wachstum des Maschinenbauers. Der Kurs sackte um 10 Prozent ab.
Beim Software-Entwickler RIB Software kam die Übernahme eines Gemeinschaftsunternehmens in den USA am Kapitalmarkt sehr schlecht an. Die Papiere büßten mehr als ein Fünftel an Wert ein. Das Management von RIB Software habe das Wachstumspotenzial des nun übernommenen Unternehmens wohl erheblich überschätzt, sagte ein Börsianer.
Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,11 Prozent. Der Rentenindex Rex (REX Gesamt Kursindex) sank um 0,02 Prozent auf 141,77 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,17 Prozent auf 163,10 Punkte. Der Euro notierte zuletzt kaum verändert bei 1,1420 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1371 Dollar festgesetzt./bek/fba
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---