"Was wir gerade am Aktienmarkt sehen, ist eine erneute Belohnung all jener, die bei Kursschwäche gekauft haben", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. "Wichtig ist, dass die Kursstärke auch zum Wochen- und damit Jahresschluss gehalten werden kann."

Die Omikron-Variante des Coronavirus stehe der für den Jahreswechsel typischen Aktienrally derzeit nicht im Weg, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. "Verschiedene Studien haben gezeigt, das Omikron deutlich ungefährlicher ist als ihr Delta-Gegenpart." Das Risiko eines Krankenhausaufenthaltes bei einer Infektion sei geringer. "Dies werten Anleger als Zeichen, dass Omikron das Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten nicht behindern wird."

ROHSTOFFE GEFRAGT - BITCOIN WIEDER UNTER 50.000 DOLLAR


An den Rohstoffmärkten waren die Konjunkturoptimisten ebenfalls in der Überzahl. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 0,7 Prozent auf 79,13 Dollar je Barrel (159 Liter). Kupfer kostete am chinesischen Markt in Shanghai mit 70.870 Yuan (11.124 Dollar) je Tonne zeitweise so viel wie zuletzt vor knapp fünf Wochen. Die Londoner Metallbörse LME blieb wegen nachgeholter Weihnachtsfeiertage wie bereits am Montag geschlossen.

Bitcoin-Anleger machten dagegen Kasse. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verlor fast fünf Prozent auf 48.565 Dollar. "Auch wenn kurzfristig Schnäppchenjäger immer wieder ihr Glück versuchen, mangelt es an überzeugten Käufern", sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Investoren seien hin- und hergerissen zwischen der Furcht vor einem neuen Kurseinbruch und der Sorge, eine weitere Rally zu verpassen.

S&T LÄSST VICEROY-ANSCHULDIGUNGEN UNABHÄNGIG PRÜFEN


Bei den Unternehmen rückte S&T erneut ins Rampenlicht. Die österreichische IT-Firma will von einem unabhängigen Gutachter die Kritik des Research-Hauses Viceroy des Leerverkäufers Fraser Perring am Geschäftsgebaren untersuchen lassen. Inhaltlich wies S&T die Anschuldigungen erneut zurück. Die Aktien konnten ihre Anfangsgewinne von knapp sechs Prozent aber nicht halten und büßten am Ende 4,6 Prozent ein.

rtr