Der MDax , der die Aktien mittelgroßer Unternehmen repräsentiert, gewann 0,62 Prozent auf 25 445,01 Zähler. Der Technologiewerte-Index TecDax stieg um 0,72 Prozent auf 2291,95 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,64 Prozent aufwärts.

ANALYST: US-ZINSERHÖHUNG AUSGEMACHTE SACHE



Vor den geldpolitischen Beschlüssen der US-Notenbank Fed hielten sich die Sorgen der Anleger in Grenzen, sagte Analyst Milan Cutkovic vom Wertpapierhändler AxiTrader. Eine Zinserhöhung der US-Notenbank Fed gelte als ausgemachte Sache. Darüber hinaus dürften die Notenbanker aber zurückhaltend agieren. Das zeigten auch die mittelfristigen Zinserwartungen.

Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten hatten einen leicht dämpfenden Einfluss auf die Kurse. So sind die Umsätze des US-Einzelhandels im Mai überraschend um 0,3 Prozent zum Vormonat gesunken. Das ist der stärkste Rückgang seit Januar 2016. Die Inflationsrate hat sich im Mai deutlicher als erwartet abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat nur noch um 1,9 Prozent.

DEUTSCHE POST AN DAX-SPITZE NACH KAUFEMPFEHLUNG



Unter den Einzelwerten ragten Aktien der Deutschen Post an der Dax-Spitze mit einem Plus von 3,5 Prozent heraus. Sie profitierten von einer Kaufempfehlung des Bankhauses Metzler. Die zuletzt enttäuschende Gewinnentwicklung des Logistikkonzerns sollte in den kommenden Quartalen wieder in Schwung kommen, glaubt Analyst Guido Hoymann.

BMW-Papiere lagen hingegen fast am Dax-Ende. Sie reagierten mit einem Verlust von 0,5 Prozent auf die jüngsten Absatzzahlen des Münchener Autobauers. BMW musste nach dem starken Monat April im Mai wieder einen Gang herunter schalten, lieferte aber immer noch weltweit 5,1 Prozent mehr Fahrzeuge aus.

ENERGIEWERTE WEITER IM AUFWIND



Die Aktien der Versorger Eon und RWE setzten ihre jüngste Rally fort. Eon-Papiere stiegen um 2,3 Prozent, für RWE ging es zeitweise bis auf den höchsten Stand seit Juli 2015 und zuletzt um 2,0 Prozent nach oben. Bereits in den vergangenen Monaten hatten die Papiere unter anderem von einer Verbesserung des Branchenumfeldes und klareren Konzernstrukturen profitiert. In der vergangenen Woche lieferte die vom Bundesverfassungsgericht gekippte Brennelementesteuer weiteren Rückenwind. Beide Titel gehören im bisherigen Jahresverlauf zu den größten Gewinnern im Dax.

An der MDax-Spitze fanden sich die Aktien von Bilfinger . Die DZ Bank hatte die Papiere nach den jüngsten Kursverlusten von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft und den fairen Wert von 40 auf 41 Euro angehoben. Der Industriedienstleister befinde sich mit seiner Umstrukturierung auf dem richtigen Weg, hieß es.

EVOTEC MIT GUTEN NACHRICHTEN



Evotec-Aktien übersprangen im Verlauf erstmals seit 2001 die Marke von 14 Euro und kosteten zuletzt 2,6 Prozent mehr als am Vortag. Im bisherigen Jahresverlauf zählen die Papiere mit einem Plus von fast 90 Prozent zu den gefragtesten Werten im TecDax. Das Biotech-Unternehmen will durch den zur Wochenmitte bekannt gegebenen Beitritt zum Nurture-Konsortium die Wirkstoffforschung im Bereich der Nierenerkrankungen beschleunigen.

Gerresheimer-Titel sackten hingegen um 1 Prozent ab. Zuvor hatte das Bankhaus Lampe die Papiere des Spezialverpackungs-Herstellers von "Buy" auf "Hold" abgestuft. Dagegen kletterten die Anteilsscheine von Hapag-Lloyd um 3,3 Prozent. Das Investmenthaus Jefferies hat die Aktien der Container-Reederei mit dem Rating "Buy" und einem Kursziel von 35 Euro in die Bewertung aufgenommen.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,09 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,01 Prozent auf 141,97 Punkte. Der Bund-Future rückte um 0,09 Prozent auf 165,13 Punkte vor. Der Kurs des Euro stieg am Nachmittag auf 1,1260 US-Dollar. Am Vortag hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,1217 Dollar festgesetzt.

dpa-AFX