Anfängliche Gewinne gab der DAX im Laufe des Handelstags fast vollständig ab. Das Rekordhoch von etwas mehr als 15.300 Zählern bleibt aber in Reichweite. Marktbeobachter betonen allerdings zunehmend auch das Risiko eines Rückschlags.
"Insgesamt deutet vieles auf eine ausgedehntere Kurskonsolidierung hin", warnt Andreas Lipkow von Comdirect. Zumindest ein Test der Marke von 15.000 Punkten sei nicht ausgeschlossen. Andreas Büchler von Index-Radar, der aus charttechnischer Sicht kommentiert, rät ebenfalls zur Wachsamkeit. Am Dienstag habe der deutsche Leitindex ein klares Warnsignal gesendet, was bisher folgenlos geblieben sei. "Für eine Entwarnung ist es jedoch noch sehr früh."
Das erneute Bekenntnis der US-Notenbank Fed zu einer ultra-lockeren Geldpolitik hält die Kurse an der Wall Street hoch. Der breit gefasste Leitindex S&P 500 stieg zur Eröffnung am Donnerstag um 0,2 Prozent auf ein Rekordhoch von 4.089 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gewann 0,8 Prozent, während der amerikanische Leitindex Dow Jones 0,2 Prozent nachgab.
Gewinner im DAX war am Donnerstag die Adidas-Aktie mit einem Plus von über zwei Prozent. Verlierer war das Covestro-Papier, welches mit einem Abschlag von mehr als zwei Prozent gehandelt wurde.
Was am Donnerstag an der Börse außerdem wichtig war
Gerresheimer verdient dank robuster Pharmanachfrage mehr - Aktie tiefer
Der Spezialverpackungshersteller Gerresheimer hat zum Jahresauftakt von einer anhaltend guten Nachfrage der Pharmaindustrie nach Glasampullen, Spritzen sowie pharmazeutischen Kunststoffverpackungen profitiert. Gebremst wurde die Entwicklung dabei durch den Gegenwind im Kosmetikgeschäft, welches weiter durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie belastet wurde.
BMW meldet Rekordabsatz
BMW hat im ersten Quartal wieder mehr Autos verkauft als vor der Corona-Krise. Wie der Autohersteller am Donnerstag in München mitteilte, setzte er von Januar bis Ende März weltweit 636 600 Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce ab - das waren 5 Prozent mehr als im ersten Quartal 2019 und 33,5 Prozent mehr als im ersten Quartal 2020. Entscheidend dafür war die enorme Nachfrage in Asien. Vertriebschef Pieter Nota sagte: "Dieser Rekordabsatz unterstreicht unsere ambitionierten Wachstumsziele für dieses Jahr."
Chinesischer Automarkt erholt sich weiter kräftig - CAAM-Daten
Der für die deutschen Autobauer sehr wichtige chinesische Automarkt hat sich im März kräftig vom coronabedingten Vorjahreseinbruch erholt. Der Absatz der Hersteller von Autos und Nutzfahrzeugen an die Händler stieg im März im Jahresvergleich um 66,8 Prozent auf 2,38 Millionen Stück, wie der Herstellerverband China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) am Donnerstag auf Basis vorläufiger Berechnungen mitteilte.
Aareal-Bank-Aufsichtsrat weist Rücktrittsforderung zurück
Der Aufsichtsrat der Aareal Bank lehnt die Rücktrittsforderung des Großaktionärs Petrus Advisers gegenüber der Chefkontrolleurin und weiteren Mitgliedern des Gremiums ab. "Der Aufsichtsrat ist vollbesetzt und die Amtszeit sämtlicher Mitglieder läuft", sagte Aufsichtsratschefin Marija Korsch laut einer Mitteilung vom Donnerstag. "Es gibt weder rechtliche noch sonstige Gründe für eine Amtsniederlegung." Die Einladung zur Hauptversammlung am 18. Mai enthalte daher keine Wahlvorschläge der Verwaltung für den Aufsichtsrat.
Online-Broker Flatexdegiro steigert Gewinn 2020 kräftig
Der boomende Börsenhandel in der Corona-Krise hat dem Online-Broker Flatexdegiro 2020 auch unter dem Strich einen kräftigen Gewinnsprung eingebracht. Mit 49,9 Millionen Euro lag der Überschuss mehr als dreimal so hoch wie im Vorjahr, wie das im SDax gelistete Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. "2020 war das bislang herausragendste Jahr in unserer Firmengeschichte", sagte Vorstandschef Frank Niehage. Die getätigten Investitionen in die Computersysteme des Brokers hätten sich ausgezahlt. Niehage erwartet, dass sich der Trend zum Online-Handel in den kommenden Jahren verstärkt fortsetzt.
Continental darf Sparte der Gemeinschaftsfirma mit Osram kaufen
Die Europäische Kommission hat zugestimmt, dass Continental die Lichtsteuergeräte-Sparte seiner bislang gemeinsam mit Osram betriebenen Firma Osram Continental kaufen darf. Die geplante Übernahme werfe keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit. Die beiden Autozulieferer hatten eine Auflösung der Gemeinschaftsfirma mit Hauptsitz in München bereits im September angekündigt. Die eingebrachten Bereiche mit 1500 Mitarbeitern an 14 Standorten sollen in die Unternehmen zurückkehren, hieß es damals.
rtr/dpa-AFX/ak