Chart 1 - DAX im Stunden-Chart
Der Index ist in den vergangenen Tagen in eine kleine Seitwärtsbewegung zwischen 11.750 und 11.870 Zähler übergegangen, aus der er heute nach oben ausbrechen könnte. Zumindest waren gestern nachbörslich bereits Käufer zu höheren Kursen zu beobachten, was die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs nach Norden heute erhöht. Bereits jetzt stehen die Chancen gut, dass der Index sich weiter in Richtung des nächsten Kursziels bei 12.050/12.079 Punkten bewegt.
Für ein positives Klima sorgt der zu Wochenbeginn erfolgte Ausbruch über den Monatsdurchschnittskurs (21-Tage-Linie) und die Abwärtstrendlinie, die über die fallenden Zwischenhochpunkte im April und Mai führte. Auch die Verkäufe bei 11.675/11.750 Punkten, die bis vor wenigen Tagen noch einen weiteren Anstieg verhinderten, sind seit Montag vorbei. Nun hat sich dieser Kursbereich von einem Widerstand in eine Unterstützung verwandelt, was ein weiteres positives Signal darstellt. Erst wenn der Index wieder deutlich unter die 21-Tage-Linie bei aktuell 11.t30 Punkten zurück fällt, trübt sich die Prognose wieder ein. Bis dahin gehen wir von einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung aus, die mittelfristig bis an die aktuellen Allzeithochs bei 12.330/12.390 und dann auch noch leicht darüber hinaus führen kann.
Der Blick auf den Wochenchart zeigt den seit 2011 bestehenden Aufwärtstrendkanal, der das durchschnittliche Tempo und die Richtung der Notierungen in den vergangenen Jahren widerspiegelt. In diesem Kurskorridor hätte der Index auf der Oberseite Luft bis knapp an die 12.500er-Marke. Dort hätte er sich auch wieder rund 20 Prozent von seinem langfristigen Durchschnittskurs (200-Tage-Linie) nach oben abgesetzt, was in der Vergangenheit ein Maximalwert war, nach dem es meist nicht mehr weiter aufwärts ging.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.
Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis
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Unterstützungen und Widerstände
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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