An einem weiteren Rekordhoch scheiterte der deutsche Leitindex aber denkbar knapp. In der Tagesspitze hatten dem DAX am Vormittag gerade einmal knapp 18 Punkte für ein historisches Hoch gefehlt. Auf Wochensicht steht ein Aufschlag von knapp fünf Prozent zu Buche.
Trotz eines enttäuschenden Stellenaufbaus auf dem Arbeitsmarkt sind die US-Börsen am Freitag erneut auf Rekordjagd gegangen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte kletterte um 0,4 Prozent auf 31.184 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 stieg um 0,3 Prozent auf 3886 Zähler, der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,2 Prozent auf 13.808 Punkte. Beide Indizes markierten frische Bestmarken.
An der DAX-Spitze stand am Freitag erneut die Bayer-Aktie, die erneut auf den Durchbruch im langen und zähen Streit mit US-Klägern um den Unkrautvernichter Glyphosat reagierte. Die Aktie baute die Gewinne vom Vortag weiter aus und schloss vor dem Wochenende gut 2,8 Prozent im Plus.
Schlusslicht im deutschen Leitindex war die Siemens-Aktie die ex Dividende gehandelt wurde.
Was am Freitag an der Börse außerdem wichtig war
Industriegase-Konzern Linde will rasantes Wachstum fortsetzen
Der Gase-Konzern Linde will von gut laufenden Geschäften rund um das Gesundheitswesen, die Elektronik und sauberer Energie profitieren. Auch 2021 soll der Gewinn deutlich steigen. "Mit Blick auf die Zukunft bleiben die kurzfristigen wirtschaftlichen Aussichten zwar unsicher", sagte Unternehmenschef Steve Angel am Freitag bei Vorlage der Zahlen für das abgelaufene Jahr. Dennoch sei er zuversichtlich, dass Linde unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld ein zweistelliges Wachstum des Gewinns pro Aktie erzielen und eine etwaige Konjunkturerholung auch noch nutzen könne.
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RWE beendet 2020 dank starkem Handelsgeschäft besser als erwartet
Der Energiekonzern RWE hat das Corona-Jahr 2020 besser beendet als erwartet. Vor allem der Energiehandel hatte zum Jahresende noch mal Fahrt aufgenommen, teilten die Essener am Freitag überraschend auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Die Aktie des Konzerns schlug in Reaktion auf die Zahlenvorlage kurz deutlich aus, später lag das Plus allerdings nur noch bei mehr als einem Prozent.
Corona-Krise belastet Vinci schwer - Erwartungen aber übertroffen
Der erneute Corona-Lockdown im Heimatmarkt Frankreich und anderswo hat dem Bau- und Dienstleistungskonzern Vinci auch zum Jahresende 2020 schwer zu schaffen gemacht. Das Geschäft mit Mautstraßen und mit Flughäfen verzeichnete abermals deutliche Einbußen, da die Menschen daheim blieben. Das robuste Baugeschäft konnte das nicht ausgleichen. Insgesamt hielten sich die Franzosen aber besser als befürchtet. Die Aktien legten zum Wochenschluss deutlich zu.
BNP Paribas verdient trotz Corona überraschend viel - Aktie hebt ab
Die französische Großbank BNP Paribas hat ihren Gewinnrückgang in der Corona-Krise trotz drohender Kreditausfälle in überraschend engen Grenzen gehalten. Unter dem Strich stand 2020 ein Gewinn von knapp 7,1 Milliarden Euro und damit 13,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Institut am Freitag in Paris mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit weniger gerechnet. Bankchef Jean-Laurent Bonnafé hatte die Aktionäre auf einen Rückgang um 15 bis 20 Prozent vorbereitet. Auch eine Dividende soll es geben - wenn auch zunächst nur in abgespeckter Höhe.
Rheinmetall baut Geschäft mit Rüstungs- und Sicherheitstechnik aus
Der Rüstungs- und Autozulieferkonzern Rheinmetall-Konzern will im Zuge einer strategischen Neusrichtung sein Geschäft mit Rüstungs- und Sicherheitstechnik weiter ausbauen. Das Umsatzanteil des Geschäfts mit Panzern, Militärlastwagen, Munition und Sicherheitstechnologie für Militär und Polizei soll von derzeit rund 63 Prozent auf rund 70 Prozent im Jahr 2025 steigen, teilte der Konzern am Freitag mit.
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Corona-Krise lässt Gewinn der Großbank Intesa Sanpaolo bröckeln
Drohende Kreditausfälle durch die Corona-Krise haben bei der italienischen Großbank Intesa Sanpaolo im abgelaufenen Jahr deutlich am Gewinn gezehrt. Unter dem Strich stand ein Überschuss von knapp 3,3 Milliarden Euro und damit rund 22 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Geldhaus aus Turin am Freitag mitteilte. Milliardenschwere Sondergewinne aus der 2020 erfolgten Übernahme der Konkurrentin UBI Banca wurden von Abschreibungen und den Kosten der Integration zum Jahresende wie erwartet wieder zunichte gemacht.
Sanofi kommt beim Umbau schneller voran - Regeneron versilbert Bilanz
Beim französischen Pharmakonzern Sanofi läuft der Umbau auf Hochtouren. Dieser kommt laut Management besser voran als gedacht. Das vergangene Jahr sei für sein Unternehmen ein wahres Rekordjahr in puncto Übernahmen gewesen, sagte Finanzchef Jean-Baptiste Chasseloup de Chatillon am Freitag in Paris. Sanofi habe viele Firmen mit "innovativen Medikamenten" hinzugekauft, die für künftiges Wachstum sorgen sollten, erklärte der Manager in einer Telefonkonferenz mit Journalisten anlässlich der Zahlenvorlage für 2020.
RTL verkauft Werbetochter SpotX für 1,17 Milliarden Dollar an Magnite
Die RTL Gruppe will ihre Werbe-Tochter SpotX für 1,17 Milliarden US-Dollar (0,97 Mrd Euro) an das US-amerikanische Ad-Tech-Unternehmen Magnite verkaufen. Die Summe solle mit 560 Millionen Dollar in bar sowie 14 Millionen Magnite-Aktien beglichen werden, teilte der Fernsehkonzern am Freitag in Luxemburg mit. Basis der Bewertung ist der Schlusskurs der Aktien vom 4. Februar. Der Deal muss noch von den Behörden genehmigt werden.
Telekom-Tochter T-Mobile US wächst weiter kräftig
Die Übernahme des kleineren Rivalen Sprint hat das Wachstum der Telekom-Tochter T-Mobile US im vergangenen Jahr angetrieben. Der Umsatz stieg im vierten Quartal um gut 70 Prozent, womit sich für 2020 ein Erlösplus von mehr als 50 Prozent auf 68,4 Milliarden US-Dollar (57 Mrd Euro) ergab, wie T-Mobile US am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss mitgeteilt hatte.
Konjunkturerholung und Einsparungen treiben Aurubis an
Der Kupferkonzern Aurubis kommt bei der Integration des belgisch-spanischen Metallrecyclers Metallo schneller voran als gedacht. Mit der Übernahme haben die Hamburger im vergangenen Jahr ihre Möglichkeiten ausgebaut, Metalle etwa aus alten Elektrogeräten zu verwerten. Jetzt will Aurubis sein ursprünglich für das 2022/23 gesetztes Einsparziel von 15 Millionen Euro bereits im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 erreichen, wie das Unternehmen am Freitag bei der Vorlage endgültiger Quartalszahlen bekanntgab. Zudem stellte Aurubis-Chef Roland Harings weitere Synergien in Aussicht und bestätigte seinen Jahresausblick, den er erst im Januar angehoben hatte.
rtr/dpa-AFX/ak