Der deutsche Leitindex profitierte am Donnerstag von der Hoffnung im Zollstreit zwischen den USA und China. Die Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zu den geplanten Handelsgesprächen drängten die "destabilisierenden Faktoren" rund um seine Präsidentschaft in den Hintergrund, sagte Analyst Connor Campbell vom Brokerhaus Spreadex. Laut Trump könnte der Konflikt schneller beigelegt werden als gedacht. Experten sehen diese Äußerungen jedoch kritisch.
Das Pfund Sterling verlor erneut und kostete 1,2336 Dollar. Unterdessen fiel der Euro zeitweise auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 1,0921 Dollar. Hier machte die überraschende Rücktrittsankündigung der EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger Investoren nervös. Der Rücktritt sei als klarer Widerspruch zur aktuellen und extrem lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zu werten und zeige, wie umstritten die jüngsten Beschlüsse gewesen seien, sagte Thomas Altmann vom Handelshaus QC Partners.
Auf Unternehmensseite stand heute Beyond Meat mit einer Kooperation mit McDonalds im Fokus. So will McDonalds einen fleischlosen Burger des US-amerikanischen Lebensmittelkonzerns testen. Die Aktie von Beyond Meat profitiert von der Kooperation und hat zweistellig zugelegt. Erst vor wenigen Wochen hatte sich der Fast-Food-Riese Burger King für einen Test von fleischlosen Burgern mit dem Beyond-Meat-Wettbewerber Impossible Foods entschieden.
Zum Handelsschluss wurde der DAX von Adidas angeführt. Das Schlusslicht bildete Lufthansa. Die Fluggesellschaft litt unter der Warnung vor einem Gewinnrückgang der British-Airways-Mutter IAG. Sollten die Piloten der Fluggesellschaft erneut streiken, müsse mit weiteren Belastungen gerechnet werden, konstatierte Analyst Gerald Khoo von der Investmentbank Liberum. IAG-Aktien fielen um 2,9 Prozent und mit ihr die Titel der Lufthansa.
Was am Donnerstag an der Börse außerdem wichtig war
Produktion bei VW wird wirtschaftlicher - Freiräume für E-Mobilität
Volkswagen wird bei der Autoproduktion effizienter und will große Teile des eingesparten Geldes in den weiteren Ausbau der Elektromobilität stecken. 2019 werde man die Produktivität bei der Kernmarke um mehr als sechs Prozent steigern können, sagte der zuständige Vorstand Andreas Tostmann am Donnerstag. So könnten in diesem Jahr die Kosten um 500 Millionen Euro gedrückt werden, was das Ergebnis verbessere. Für die Herstellung pro Fahrzeug müsse das Unternehmen zum ersten Mal seit 2013 weniger ausgeben, erklärte Tostmann am Rande einer VW-Managerkonferenz in Berlin.
Lichtspezialist Hella spürt maue Autokonjunktur - Aktie steigt
Der Licht- und Elektronikspezialist Hella hat die maue Autokonjunktur zum Start seines neuen Geschäftsjahres stark zu spüren bekommen. Umsatz und Gewinn gingen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zurück. Doch obwohl Konzernchef Rolf Breidenbach auf Sicht keine Markterholung erkennen kann und die Unsicherheiten zunehmen, gibt er sich mit Blick auf die Jahresziele des MDax-Unternehmens aus dem nordrhein-westfälischen Lippstadt optimistisch. "Wir sind immer noch auf Kurs, unsere Ziele zu erreichen", sagte er am Donnerstag in einer Telefonkonferenz.
Geldwäsche-Vorwurf: Behörde ermittelt gegen Großbank ABN Amro
Nach mehreren Fällen bei anderen europäischen Geldhäusern steuert jetzt auch die niederländische Großbank ABN Amro auf einen Geldwäsche-Skandal zu. Es liefen Ermittlungen zu möglichen Verstößen bei der Prüf- und Meldepflicht bei verdächtigen Transaktionen von Kunden, teilte die Ermittlungsbehörde am Donnerstag mit. Dabei gehe es um die Verhinderung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung. Die seit der Finanzkrise verstaatlichte Bank kündigte an, mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten.
Ryanair: Kein Interesse an Thomas-Cook-Tochter Condor
Ryanair-Chef Michael O'Leary hat einem möglichen Einstieg bei dem deutschen Ferienflieger Condor eine Absage erteilt. Ryanair habe kein Interesse daran, weitere Airlines zu kaufen, sagte der Chef von Europas größtem Billigflieger am Donnerstag in Wien. Die Fluglinie Condor sucht nach der Insolvenz ihres britischen Mutterkonzerns Thomas Cook nach einem Käufer.
Maschinenbauer Gea verschärft Stellenabbau - Neue Mittelfristziele
Der schwächelnde Maschinenbauer Gea verschärft mit weiteren Stellenstreichungen den Sparkurs und stellt für die kommenden Jahre nur moderates Wachstum in Aussicht. Bis 2022 soll der Umsatz jährlich zwischen zwei und drei Prozent zulegen, wie der MDax-Konzern am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Das ist weniger als in den alten Mittelfristzielen, die Gea im Februar gestrichen hatte.
Salzgitter AG erwartet Verlust - Vorsorge für drohende Kartellstrafe
Der Stahlhersteller Salzgitter muss seine Risikovorsorge wegen einer drohenden Kartellstrafe erhöhen und rechnet deshalb mit einem Verlust im laufenden Jahr. Der SDax-Konzern senkte seine Ergebnisprognose deutlich, wie er am Donnerstag überraschend mitteilte. Nun werde für 2019 vor Steuern ein Minus im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet. Zuvor war Salzgitter noch von einem Gewinn vor Steuern von 125 bis 175 Millionen Euro ausgegangen.
McDonald's testet vegane Burger von Beyond Meat
Die Fleischersatzfirma Beyond Meat hat mit ihren veganen Burgern jetzt auch McDonald's als Partner gewonnen. Der Fast-Food-Gigant gab am Donnerstag bekannt, kommende Woche in 28 kanadischen Filialen einen zwölfwöchigen Testlauf mit pflanzlichen Bratlingen von Beyond Meat zu starten. "Wir haben an unserem eigenen Rezept gearbeitet und sind jetzt bereit für das Feedback unserer Kunden", verkündete McDonald's-Managerin Ann Wahlgren.
Hornbach-Gruppe profitiert von Kundenzuwachs und hebt Prognose an
Die Baumarkt-Gruppe Hornbach wird nach einem Gewinnplus optimistischer für das laufende Geschäftsjahr. Verantwortlich für gestiegene Umsatz- und Gewinnzahlen im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende August seien mehr Kunden und der eingeleitete Sparkurs, teilte die Hornbach-Gruppe am Donnerstag in Frankfurt mit.
rtr/dpa-AFX/iw