von Christian Henke, Handelshaus IG, Düsseldorf

Allzu viel Freude bereitet zurzeit der Blick auf den Kursverlauf des deutschen Leitindex wahrhaftig nicht. Seit Monaten hält sich der DAX in einer Seitwärtsphase auf. Die Aussichten, dass diese Preisspanne in Kürze nach oben verlassen wird, sind zurzeit eher verhalten.

Über den internationalen Finanzmärkten hängt weiterhin das Damoklesschwert Ostukraine. Bricht in der genannten Krisenregion erneut die Gewalt aus, müssten die Marktteilnehmer auf dem Frankfurter Börsenparkett mit einer neuerlichen Talfahrt rechnen. In diesem Worst-Case-Szenario könnte dann zum wiederholten Mal die Unterseite der eingangs erwähnten Schiebezone bei 8.982/8.952 Punkten unter Beschuss geraten. Darunter bestünde aus charttechnischer Sicht weiteres Abwärtspotenzial bis in den Bereich bei rund 8.500 Zählern.

Allerdings hoffen viele Marktteilnehmer auf eine Jahresendrally. In den zurückliegenden dreißig Jahren konnte der DAX vor allem im Zeitraum von Mitte Dezember bis Anfang Januar des Folgejahres mitunter deutlich zulegen. Mögliches Ziel einer solchen saisonalen Kursentwicklung wäre die Oberseite der Seitwärtsphase bei etwa 9.800 Punkten. Erst oberhalb dieses Widerstands würde die trendlose Marktphase der Vergangenheit angehören. Als nächstes charttechnisches Kursziel fungiert dann das im Juli diesen Jahres markierte Rekordhoch bei 10.050 Zählern."

Christian Henke ist Senior Market Analyst beim Handelshaus IG in Düsseldorf und Mitglied in der Vereinigung Technischer Analysten (VTAD e.V.)

Reuters