Die Grundstimmung bleibe aber gut, betonte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi. Genährt werde die Zuversicht durch die Unterzeichnung der billionenschweren Corona-Staatshilfen durch US-Präsident Joe Biden und die beruhigenden Worte der Europäischen Zentralbank (EZB). "Höhere Anleihekäufe und Inflation als temporäres Problem - das war genau das, was die Märkte hören wollten."
INFLATIONSÄNGSTE NOCH NICHT AUSGESTANDEN
Ähnliche Aussagen erhoffen sich Börsianer auch von der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. Denn Bidens Hilfspaket schüre Inflationsängste, warnten die Analysten der ING Bank.
Die Rendite der richtungweisenden zehnjährigen US-Bonds stieg zeitweise auf plus 1,614 Prozent und lag damit nur knapp unter ihrem 13-Monats-Hoch der Vorwoche. In ihrem Windschatten legte die Rendite vergleichbarer Bundestitel auf minus 0,315 Prozent zu. Steigende Anleihe-Renditen bedeuten höhere Finanzierungskosten für Staaten und Unternehmen.
Die gestiegenen Bond-Renditen setzten Gold zu, bei dem es keine Zinsen gibt und daher für Investoren unattraktiver wird. Das Edelmetall verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 1700 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).
RENAULT TRENNT SICH VON DAIMLER-ANTEILEN
Bei den Unternehmen stand Daimler im Rampenlicht. Der französische Partner Renault verkauft ein milliardenschweres Aktienpakets an dem Stuttgarter Autobauer zu 69,50 Euro je Anteilsschein. Daimler-Aktien fielen daraufhin um 2,3 Prozent auf 70,45 Euro. Renault-Titel fielen in Paris um 0,4 Prozent. Es sei enttäuschend, dass Renault erneut ertragsstarke Beteiligungen verkaufen müsse, um die eigene Bilanz aufzubessern, kommentierte Analyst Philippe Houchois von der Investmentbank Jefferies.
In London winkte den Papieren von Burberry mit einem Plus von zeitweise zehn Prozent der größte Tagesgewinn seit einem Jahr. Vorläufigen Berechnungen zufolge steigt der Umsatz des Luxusgüter-Anbieters im laufenden Abschluss-Quartal des Geschäftsjahres 2020/2021 um 28 bis 32 Prozent. Damit belaufe sich der Erlös-Rückgang im Gesamtjahr auf zehn bis elf Prozent. Analysten hatten mit einem Minus von 13 Prozent gerechnet.
Konkurrent Brunello Cucinelli äußerte sich ebenfalls optimistisch. Der Spezialist für Kaschmir-Kleidung hob sein Ziel für das Umsatzwachstum 2021 auf 15 bis 20 von 15 Prozent an. Für 2022 erwartet er ein Plus von neun bis zehn Prozent. Cucinelli-Aktien stiegen in Mailand zeitweise um gut zwölf Prozent, so stark wie zuletzt vor neun Jahren.
rtr