An der Wall Street zeichneten sich neue Rekordstände wichtiger Börsenbarometer ab, wie die Terminkontrakte zeigten. Für gute Stimmung sorgte ein Gewinnsprung von Morgan Stanley im Schlussquartal. Die Aktien des Geldhauses legten vorbörslich mehr als zwei Prozent zu. Zudem stiegen die Umsätze der US-Einzelhändler im Dezember den dritten Monat in Folge.

Nach der Unterzeichnung des Handels-Teilabkommens richtet sich das Augenmerk der Investoren nun auf die Gespräche über eine zweite Vereinbarung zwischen den beiden weltweit führenden Wirtschaftsmächten. Den Anlegern sei klar, dass es bis dahin holprig werden könne, sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Brokerhaus AxiTrader. "Auf diesem langen Weg ist jederzeit eines Eskalation des Konfliktes möglich."

Zudem stehe die Frage im Raum, ob die USA sich nun wieder stärker auf ihren Zollstreit mit Europa konzentrieren könnten, sagte Stratege Neil Wilson vom Broker Markets.Com. Anleger ließen angesichts entsprechender Spekulationen die Finger von europäischen Autoaktien. Der Sektorindex fiel um 1,6 Prozent. Volkswagen zählten mit einem Minus von rund zwei Prozent zu den Schlusslichtern im deutschen Leitindex, BMW und Daimler lagen bis zu 1,6 Prozent im Minus. Trump hatte einem Zeitungsbericht zufolge den Streit mit den Europäern über das Iran-Atomabkommen mit dem Handelskonflikt verknüpft. Die US-Regierung habe mit der Verhängung von 25-prozentigen Autozöllen gedroht, sollten Großbritannien, Frankreich und Deutschland den Iran nicht formell beschuldigen, den Atomvertrag aus dem Jahr 2015 gebrochen zu haben. Das berichtete die "Washington Post" am Mittwoch unter Berufung auf nicht näher bezeichnete europäische Regierungsvertreter.

RWE WINKEN MILLIARDEN WEGEN BRAUNKOHLE-AUS


Aktien von Versorgern profitierten hingegen von der Aussicht auf eine Milliardenentschädigung für RWE. Bund und Länder einigten sich auf einen Abschaltplan für Braunkohlemeiler, Finanzminister Olaf Scholz stellt 2,6 Milliarden Euro zur Entschädigung bereit. Die RWE-Aktien legten zeitweise 2,1 Prozent zu und waren hinter Wirecard der zweitstärkste Wert im Dax.

Die Papiere des Zahlungsabwicklers setzten ihren Erholungskurs fort und gewannen bis zu 8,5 Prozent. Mit 131,55 Euro erreichten sie den höchsten Stand seit gut drei Monaten. Die Papiere sind seit dem Führungswechsel im Aufsichtsrat am Wochenende im Aufwind.

Ein Gesamtjahresergebnis unter Markterwartungen und ein pessimistischer Ausblick lösten an der Börse einen Ausverkauf beim britischen Fachverlag Pearson aus. Die Aktien fielen um knapp 14 Prozent auf ein Elf-Jahres-Tief von 532,60 Pence.

rtr