Lieferengpässe beeinträchtigten die Geschäfte des Online-Händlers und des iPhone-Anbieters und könnten auch das wichtige Weihnachtsgeschäft bedrohen. "Mit diesen Nachrichten hat die bislang überzeugende Berichtssaison einen kräftigen Dämpfer erhalten", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Die Aktien der beiden Technologiekonzerne rutschten im vorbörslichen US-Geschäft um bis zu fünf Prozent ab. Europäische Technologiewerte wie AMS , STMicronelectronics, Infineon und ASML fielen um bis zu zwei Prozent.

"Generell lässt sich allerdings sagen, dass die Quartalsberichte der Unternehmen überwiegend positiv ausfielen", gab Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets zu bedenken. "Der heutige Dämpfer könnte also schon in der kommenden Woche wieder Geschichte sein - auch weil die Europäische Zentralbank trotz der steigenden Preise momentan noch keinen Handlungsbedarf weder beim Leitzins noch bei den Anleihekäufen sieht."

EZB-NACHWEHEN BELASTEN ANLEIHEN - ETHEREUM AUF REKORDHOCH


Am Anleihemarkt war die jüngste Notenbank-Sitzung weiter Thema. Investoren waren enttäuscht, dass EZB-Chefin Christine Lagarde Spekulationen auf zwei Zinserhöhungen bis Ende 2022 keine klare Absage erteilt hat. "Die EZB traut offenbar ihren eigenen Inflationsprognosen nicht", sagte Analyst Arne Petimezas vom Finanzdienstleister AFS. "Der Markt tut es auch nicht."

Vor diesem Hintergrund zogen sich Investoren aus europäischen Staatsanleihen zurück. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Bundestitel auf minus 0,090 Prozent. Die italienischen Bonds rentierten so hoch wie seit Juli 2020 nicht mehr.

Unterdessen stieg der Kurs von Ethereum um bis zu 3,5 Prozent auf ein Rekordhoch von 4404,55 Dollar. Offenbar griffen Investoren vermehrt bei Kryptowährungen aus der zweiten und dritten Reihe zu, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. "Nach dem Gipfelsturm scheint Bitcoin zu teuer zu sein." Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verbilligte sich auf 60.871 Dollar, nachdem sie vergangene Woche ein Rekordhoch von knapp 67.000 Dollar erreicht hatte.

DAIMLERS AUSBLICK LOCKT ANLEGER AN


Anlegern gefiel der trotz des aktuellen Chip-Mangels optimistische Blick von Daimler auf das kommende Jahr. Die Aktien lagen 1,3 Prozent höher. Die Konzentration des Autobauers auf ertragsstärkere Modelle habe sich positiv auf die Gewinnmarge ausgewirkt, lobte Analyst Philippe Houchois von der Investmentbank Jefferies.

Daimler-Rivale Volvo Cars feierte in Stockholm ein glänzendes Debüt. Die Papiere des zum chinesischen Konzern Geely gehörenden Autobauers stiegen auf bis zu 60,94 Kronen nach einem Ausgabepreis von 53 Kronen. Die Emission war umgerechnet rund zwei Milliarden Euro schwer.

Angehobene Gesamtjahresziele hievten den "Ray Ban"-Mutterkonzern EssilorLuxottica in Paris um drei Prozent auf ein Rekordhoch von 178 Euro. Außerdem habe der Quartalsumsatz die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst James Grzinic von der Investmentbank Jefferies.

rtr