Ihr Hauptaugenmerk richteten Anleger auf das für Samstag geplante Treffen der Präsidenten der USA und China, Donald Trump und Xi Jinping. Dort wollen beide über eine Lösung für den Zollstreit beraten. "Es wird am Wochenende sicherlich keinen finalen Deal geben", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Ein Waffenstillstand ohne neue Zölle und neue Eskalationsrunden wäre schon ein erster Erfolg." Aber selbst eine Einigung hätte eine Kehrseite, sagte Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen. "Sobald die US-Regierung ein zufriedenstellendes Abkommen mit Peking erzielen kann, wird sie sich als nächstes die EU vorknöpfen wird. Stichwort: Autozölle."

ÖL UND GOLD IM PLUS - BITCOIN MIT ACHTERBAHN-FAHRT


Am Rohstoff-Markt hielten sich Investoren mit größeren Engagements zurück. Der Preis für die Ölsorte Brent aus der Nordsee notierte am frühen Nachmittag knapp im Plus bei 66,56 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Preis für die "Antikrisen-Währung" Gold stieg um 0,4 Prozent auf 1414,48 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

Bitcoin machte erneut mit Kursausschlägen auf sich aufmerksam. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verteuert sich um bis zu 13 Prozent auf 12.075,91 Dollar, nachdem sie in der Nacht zum Freitag auf bis zu 10.265,67 Dollar gefallen war. Offenbar witterten Schnäppchenjäger ein Geschäft, sagt Analyst Timo Emden von Emden Research. "Über das Wochenende sind weitere Anschlusskäufe denkbar."

ERLEICHTERUNG BEI DEUTSCHER BANK - CREDIT SUISSE UNTER DRUCK


Bei den deutschen Aktienwerten gehörte die Deutsche Bank zu den Favoriten, deren Aktien sich um 3,3 Prozent verteuerten. Das Geldhaus bestand auch den zweiten und wichtigeren Teil des US-Bankenstresstests. Wenn sich die Situation bei der Deutschen Bank beruhige, stiegen die Chancen für einen Zusammenschluss mit einem anderen Institut, sagte Analyst Josh Mahoney vom Brokerhaus IG.

In London rückte Merlin ins Rampenlicht. Die Lego-Gründerfamilie und der Finanzinvestor Blackstone wollen den Betreiber der Wachsfiguren-Kabinette von "Madame Tussaud" und der "Legoland"-Freizeitparks für umgerechnet 6,7 Milliarden Euro übernehmen. Merlin-Aktien stiegen daraufhin um bis zu 14,3 Prozent - so stark wie noch nie.

ENTTÄUSCHENDES BÖRSENDEBÜT FÜR VW-TOCHTER TRATON


Der Nutzfahrzeug-Hersteller Traton kam dagegen bei seinem Börsendebüt nicht in die Gänge. Die Papiere der Volkswagen-Tochter fielen auf 26,62 Euro und lagen damit 1,4 Prozent unter dem Ausgabepreis von 27 Euro. Dieser markierte bereits das untere Ende der bis 33 Euro reichenden Angebotsspanne. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf 1,55 Milliarden Euro. Das Geld fließt komplett an die Traton-Mutter VW, deren Aktien auf 146,76 Euro abbröckelten.

rtr