Dem EuroStoxx50 winkte mit einem Anstieg von 6,4 Prozent auf 2644 Zähler das größte Plus seit etwa acht Jahren. An der Wall Street legte der US-Standardwerteindex Dow Jones zur Eröffnung 5,8 Prozent zu.

"Nach Einmal-darüber-schlafen können die Börsen den zusätzlichen Anleihe-Käufen der Fed jetzt doch viel Gutes abgewinnen", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Zusätzlich lebt die Hoffnung, dass sich Senat und Kongress heute endlich auf die letzten Details des Hilfspakets einigen." In Deutschland berät der Bundestag diese Woche über ein 750 Milliarden Euro schweres Rettungspaket.

"Es scheint, dass Regierungen fähig und willens sind, alles zu unternehmen, um die Auswirkungen dieses unzweifelhaft dramatischen wirtschaftlichen Schocks zu verringern", sagte Andy Scott, Manager beim Finanzberater Chatham. "Was wir nicht wissen, ist allerdings, wie lange es dauern wird, diese Epidemie einzudämmen und welchen Schaden sie an der Bevölkerung und der Wirtschaft hinterlassen wird."

Aus den von der Pandemie bislang am härtesten getroffenen Ländern kamen unterdessen ermutigende Nachrichten: China lockert die Ausgangsbeschränkungen in der Provinz Hubei, wo die Krise ihren Ausgang nahm. Im europäischen Epizentrum Italien schwächt sich der Anstieg von Neuinfektionen und Virus-Toten ab.

ROHSTOFFE IM AUFWIND - DOLLAR AUF TALFAHRT


In der Hoffnung auf eine baldige Erholung der Weltwirtschaft deckten sich Anleger auch wieder mit Rohstoffen ein. So verteuerte sich die Ölsorte Brent aus der Nordsee um bis zu sechs Prozent auf 28,65 Dollar je Barrel (159 Liter). Vor diesem Hintergrund legte der Index für die europäische Öl- und Gasindustrie zeitweise gut zwölf Prozent zu. Das ist der größte Kurssprung seit elf Jahren.

Gold verteuerte sich um 3,6 Prozent auf 1609,12 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Das unter anderem als Inflationsschutz dienende Edelmetall profitiere neben der Fed-Geldflut auch von der Schließung von zwei Schweizer Gold-Raffinerien, sagte Carlo Alberto De Casa, Chef-Analyst des Brokerhauses ActivTrades.

Die Aussicht auf eine weitere Geldflut der Fed schickte die Weltleitwährung dagegen auf Talfahrt. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, büßte bis zu 1,4 Prozent ein und steuerte auf den größten Tagesverlust seit fast vier Jahren zu. Der Euro gewann im Gegenzug 1,5 Prozent auf 1,0887 Dollar. "Die Fed pumpt zwar immer mehr Dollar in den Markt", sagte Koichi Kobayashi, Devisenchef der Mitsubishi Trust Bank. "Wir müssen aber abwarten, ob dieses Geld auch jedes Eckchen der Wirtschaft erreicht."

AUFTRÄGE GEBEN NORDEX RÜCKENWIND


Zu den größten Gewinnern am deutschen Aktienmarkt zählte Nordex. Der Windkraftanlagen-Bauer peilt dank prall gefüllter Auftragsbücher ein Umsatzplus an. Das Gewinnziel bleibe allerdings hinter den Markterwartungen zurück, sagte ein Börsianer. Nordex-Aktien gewannen in der Spitze dennoch 27 Prozent. Das ist der größte Kurssprung seit neun Jahren.

In London wetteten Investoren auf sprudelnde Gewinne bei 888. Wegen der Corona-Krise verzeichnet der Glücksspiel-Anbieter hohen Zulauf bei Online-Poker und seinen Online-Casinos. Die Zahl der Neukunden sei seit Jahresbeginn um 20 Prozent gestiegen. 888-Aktien stiegen um fast 40 Prozent, so stark wie nie.

rtr