Der Dax stieg am Montag um bis zu 0,4 Prozent und verzeichnete mit 13.795,24 Punkten das vierte Rekordhoch in fünf Tagen. Gleiches galt für den pan-europäischen Stoxx600, der 432,48 Zähler erreichte. Am frühen Nachmittag notierten diese beiden Indizes ebenso wie der EuroStoxx50 jeweils knapp im Plus bei 13.764 Punkten, 431 Zählern und 3845 Stellen. Ingesamt blieben die Handelsumsätze allerdings gering, da sich viele Investoren wegen des Feiertages in den USA zurückhielten.
Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Belastungen durch die Coronavirus-Epidemie senkte die chinesische Notenbank den Zinssatz für mittelfristige Darlehen (MLP). Dies bestärke Investoren in ihrer Erwartung einer raschen Erholung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft, sagte Analyst Pierre Veyret vom Brokerhaus ActivTrades. Die geringere Infektionsrate mit dem neuartigen Erreger hebe die Stimmung zusätzlich.
Der wachsende Konjunkturoptimismus spiegelte sich auch in den Preisen für Industriemetalle wider. So verteuerte sich Kupfer um 0,8 Prozent auf 5808,50 Dollar je Tonne. Am Devisenmarkt stabilisierte sich der Euro bei 1,0835 Dollar, nachdem er in der Nacht noch auf ein Drei-Jahres-Tief von 1,0820 Dollar gesunken war. Aus der "Antikrisen-Währung" Gold zogen sich Anleger dagegen zurück. Das Edelmetall verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 1581,30 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).
AUTOWERTE IM AUFWIND - BAYER UND BASF UNTER DRUCK
Bei den Aktienwerten gehörten Autobauer und ihre Zulieferer zu den Favoriten. Der europäische Branchenindex stieg um 1,5 Prozent. China ist ein wichtiger Absatzmarkt für diese Firmen. Ein weiterer Stimmungsaufheller waren ermutigende Zahlen von Faurecia. Der französische Zulieferer steigerte Umsatz und Gewinn 2019. Der Ausblick für 2020 klinge etwas optimistischer als Ende vergangenen Jahres, schrieb Analyst Sascha Gommel von der Investmentbank Jefferies. Faurecia-Aktien stiegen zeitweise um knapp neun Prozent. In ihrem Windschatten gewinnen die Titel von Konkurrenten wie Valeo oder Continental bis zu 3,2 Prozent.
Gefragt waren auch die Papiere von RTL und ProSiebenSat.1. Sie verteuerten sich um jeweils mehr als drei Prozent, nachdem Thomas Rabe, Chef der RTL-Mutter Bertelsmann, eine Fusion der beiden TV-Senderketten ins Gespräch gebracht hatte.
Die Aktien von Bayer und BASF verloren dagegen 1,8 und 1,2 Prozent. Die beiden Konzerne wurden im Streit um den Unkrautvernichter Dicamba von einem US-Gericht zu einer 265 Millionen Dollar schweren Entschädigung verurteilt. Dieser Fall habe zwar nichts mit dem umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat zu tun, bereite Anlegern aber zumindest kurzfristig Kopfschmerzen, schrieb Analyst Alistair Campbell von der Investmentbank Liberum.
In London brachen die Titel von Laura Ashley um fast die Hälfte ein und steuerten auf den größten Tagesverlust seit mehr als 30 Jahren zu. Das kriselnde Mode- und Einrichtungshaus, zu dessen Kundinnen Prinzessin Diana zählte, leidet unter akuter Geldnot.
rtr