Das Pfund Sterling legte zeitweise 1,3 Prozent auf 1,2935 Dollar zu und steuerte damit auf den größten Tagesgewinn seit einem dreiviertel Jahr zu. Der Euro verteuerte sich auf 1,1390 Dollar. An der Wall Street gewannen die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 zum Handelsstart bis zu 0,5 Prozent.

Einem Insider zufolge ist eine Einigung zu wichtigen Fragen für die Finanzbranche in greifbarer Nähe. Damit könnte sie auch nach dem Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der EU im März 2019 einen gewissen Zugang zum europäischen Markt behalten. Damit könne weiter ausländisches Kapital in den Finanzplatz London fließen, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. "Alles, was diesen Status sichert, ist positiv für die Wirtschaft und das Sterling."

Am Rohstoffmarkt deckten sich Anleger mit Gold ein. Das Edelmetall verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 1230,01 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Börsianern zufolge nutzten Investoren außerhalb der USA den Kursrückgang des Dollar, um einzusteigen. Gewinnmitnahmen drückten den Dollar-Index, der den Kurs zu anderen Währungen widerspiegelt, 0,7 Prozent ins Minus.

Abwärts ging es auch für Rohöl. Der Preis für die Sorte Brent aus der Nordsee fiel um 0,3 Prozent auf 74,78 Dollar je Barrel (159 Liter). Die großen Förderländer Russland, USA und Saudi-Arabien pumpten immer mehr aus dem Boden, während ein Anstieg der Nachfrage bislang nicht in Sicht sei, sagte Rohstoff-Experte Ole Hansen von der Saxo Bank.

BT UND ING ÜBERZEUGEN MIT GESCHÄFTSZAHLEN



Bei den europäischen Aktienwerten stach BT mit einem Anstieg von zeitweise gut elf Prozent heraus. Das ist das größte Kursplus seit fünfeinhalb Jahren. Der britische Telekom-Konzern legte ein Halbjahresergebnis über den Markterwartungen vor und hob seine Ziele an. Die Analysten der Citibank betonten, dass sich das Geschäft kontinuierlich verbessere.

In Amsterdam gewannen die Papiere der ING Bank bis zu 7,1 Prozent und steuerten auf den größten Tagesgewinn seit über zwei Jahren zu. Das niederländische Geldhaus verdiente im Quartal ebenfalls mehr als erwartet. "Die Sparmaßnahmen beginnen offenbar, Früchte zu tragen", sagte Analyst Jauke de Jong vom Broker AFS.

Die Titel von Dialog Semiconductor setzten ihre Rally fort und legten fünf Prozent zu. Der Chip-Designer stellte ein Umsatzwachstum von 15 Prozent in Aussicht und will seine Abhängigkeit vom Großkunden Apple reduzieren. "Das Wachstumsziel liegt deutlich über den Erwartungen", sagte ein Börsianer.

Mit Enttäuschung reagierten Anleger dagegen auf die Zwischenbilanz von Royal Dutch Shell. Der Quartalsgewinn stieg zwar auf ein Vier-Jahres-Hoch von 5,62 Milliarden Dollar, blieb allerdings knapp hinter den Markterwartungen zurück. Die Aktien gaben 1,8 Prozent nach.

rtr