Der US-Arbeitsmarkt verlor im Oktober mit 128.000 neu geschaffenen Jobs nicht so stark an Dynamik wie erwartet. Volkswirte hatten lediglich 89.000 vorhergesagt. Zugleich wurde die Zahl für September auf 180.000 von 136.000 kräftig nach oben revidiert. "Die US-Wirtschaft bleibt der Fels in der Brandung", kommentierte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Bislang habe die US-Wirtschaft den anhaltenden Handelskonflikt mit China erstaunlich gut weggesteckt. Die separat ermittelte Arbeitslosenquote stieg im Oktober von 3,5 auf 3,6 Prozent. Damit liege sie aber immer noch nahe ihres 50-Jahres-Tiefs, betonte Altmann.
Anleger griffen angesichts der ermutigenden Daten zum US-Dollar: der Dollar-Index, der die Weltleitwährung zu anderen Währungen misst, stieg auf 97,41 von zuvor 97,27 Punkten. Das in Dollar notierte Gold musste hingegen Federn lassen. Das Edelmetall verbilligte sich um ein halbes Prozent auf 1506 Dollar die Feinunze.
CHINAS WIRTSCHAFT SENDET STARKES LEBENSZEICHEN
Auch starke Konjunkturdaten aus China hellten die Stimmung zum Wochenschluss auf. Chinas Industrie wuchs im Oktober so stark wie zuletzt vor zwei Jahren. "Das ist ein starkes Lebenszeichen der chinesischen Wirtschaft", sagte Altmann. Ermutigend sei vor allem die wieder anziehende Export-Nachfrage, ergänzte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Offenbar wirkten sich die Ausnahmen bei und die Verschiebung von US-Strafzöllen positiv aus. Vor diesem Hintergrund deckten sich Investoren unter anderem mit Kupfer ein. Das für Stromkabel und Wasserrohre verwendete Industriemetall, dessen wichtigster Abnehmer China ist, verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 5813 Dollar je Tonne.
Das Tauziehen um das Teilabkommen im Zollstreit zwischen den USA und China treibe einigen Anlegern allerdings Sorgenfalten auf die Stirn, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Es bleibe zu hoffen, dass es nach der Absage des Asien-Pazifik-Gipfels die Frage lediglich sei, wo die Einigung unterschrieben werde und nicht ob.
KRETINSKY STOCKT METRO-ANTEIL AUF - KURSEINBRUCH BEI LOOKERS
Bei den deutschen Unternehmen stand Metro im Rampenlicht. Der tschechische Milliardär und Großaktionär Daniel Kretinsky stockte seine Beteiligung am Handelskonzern auf 29,99 Prozent auf. Es überrasche, dass sich Kretinsky weiter für Metro interessiere, nachdem seine Offerte von 16 Euro je Aktie gescheitert sei, sagte ein Börsianer. Metro-Aktien legten 1,2 Prozent auf 14,76 Euro zu.
Ebenfalls fester notierten Stahlwerte, nachdem der US-Konzern United States Steel im dritten Quartal geringere Verluste einfuhr als befürchtet. ArcelorMittal gewannen 2,8 Prozent, ThyssenKrupp 2,3 und Salzgitter zwei Prozent. United States Steel notierten vorbörslich rund vier Prozent höher. In London brachen Lookers dagegen um zwölf Prozent ein. Der britische Autohändler, der unter anderem Fahrzeuge von BMW und Volkswagen vertreibt, senkte zum zweiten Mal binnen vier Monaten seine Gesamtjahresziele und rechnet nun mit einem Gewinneinbruch um zwei Drittel.
rtr