Durch den schwachen Euro sind Exportnationen nach wie vor im Vorteil. Nach einem Reuters-Bericht zu Folge haben aber die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Wachstumsprognosen gesenkt: Die Wirtschaftsleistung werde nach Reuters-Informationen in diesem Jahr nur mehr um 0,5 Prozent und 2020 um 1,1 Prozent wachsen. Im Frühjahr war noch von 0,8 Prozent und 1,8 Prozent Wachstum die Rede gewesen.
An den US-Börsen haben Kursgewinne bei Technologieaktien für einen positiven Wochenstart gesorgt. Für Verunsicherung sorgte aber einmal mehr die amerikanische Regierung: Angeblich wird erwogen chinesische Unternehmen vom Finanzmarkt auszuschließen. Das US-Justizministerium dementierte allerdings die Meldung.
Als Getriebener des Handelskonflikts hat sich der Goldpreis verbilligt. Eine Feinunze kostete mit 1482,85 Dollar ein Prozent weniger als am Freitag und so wenig wie seit Mitte August nicht mehr.
Im deutschen Leitindex zeigten sich zum Wochenstart die Papiere von Lufthansa und Covestro - wie bereits am vergangenen Freitag - von ihrer starken Seite. Zu den Verlierern zählten dagegen Wirecard und Fresenius.
Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war
Thyssenkrupp trennt sich von Vorstandschef Kerkhoff
Der Wechsel an der Spitze des angeschlagenen Stahl- und Industriekonzerns Thyssenkrupp ist perfekt. Der Aufsichtsrat habe sich mit dem bisherigen Vorstandsvorsitzenden Guido Kerkhoff auf die einvernehmliche Auflösung seines Vertrages geeinigt, teilte Thyssenkrupp am Montag mit. Von Dienstag an übernimmt die bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Martina Merz vorübergehend das Ruder in der Essener Konzernzentrale. Merz soll nach zwölf Monaten in den Aufsichtsrat zurückkehren.
RWE will mit Ökostrom weltweit wachsen
Der Essener Energiekonzern RWE will als Produzent von grünem Strom künftig größer denken als bisher: "Wir wollen die Energiewende voranbringen. Dabei orientieren wir uns nicht an Landesgrenzen", sagte Vorstandschef Rolf Martin Schmitz bei der Präsentation zur Neuaufstellung des Konzerns am Montag in Essen. Als internationales Unternehmen müsse sich RWE im globalen Wettbewerb behaupten.
BASF investiert dreistelligen Millionenbetrag in Standort Antwerpen
Der Chemieriese BASF investiert kräftig in seinen Produktionsstandort im belgischen Antwerpen. Mehr als 500 Millionen Euro flössen dort in die Anlagen zur Herstellung von Ethylenoxid und ähnlichen Produkten, teilte das Unternehmen am Montag in Ludwigshafen mit. Das Gas ist Bestandteil zahlreicher chemischer Folgeprodukte, die etwa in der Haushalts- und Pflegemittelindustrie oder der Autobranche benötigt werden.
Knorr-Bremse verkauft Powertech-Geschäft mit Verlust an Finanzinvestor
Der Bremsenhersteller Knorr-Bremse schlägt seinen defizitären Geschäftsbereich Powertech mit Verlust an einen Finanzinvestor los. Das Unternehmen Radial Capital Partners (RCP) solle die Powertech-Gesellschaften übernehmen, die elektrische Energieversorgungssysteme für den Schienenverkehr und die Industrie anbieten, teilte Knorr-Bremse am Montag in München mit. Der Kaufpreis sei negativ, hieß es. Insgesamt muss das MDax-Unternehmen im Zuge des Deals eine Belastung von knapp 80 Millionen Euro verbuchen.
Der insolvente deutsche Reiseveranstalter Thomas Cook muss weiter auf finanzielle Unterstützung des Staates warten.
Die Bundesregierung wolle "zeitnah" über den Antrag des Unternehmens für einen staatlichen Überbrückungskredit entscheiden, sagte eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Montag in Berlin. Was "zeitnah" genau bedeutet, ließ sie offen. Das Unternehmen hofft auf einen Neustart unter der Traditionsmarke NeckermannReisen. "Ich sehe gute Chancen, die glorreiche Vergangenheit wiederzubeleben", sagte Stefanie Berk, Geschäftsführerin der deutschen Thomas Cook.
Klöckner will farbigen Nutri-Score als neues Nährwert-Logo
Das farbige Logo Nutri-Score soll Verbrauchern in Deutschland beim Lebensmittelkauf bald eine gesündere Ernährung erleichtern. Nach jahrelangem Streit über eine klarere Kennzeichnung von Zucker, Fett und Salz sprach sich Bundesernährungsministerin Julia Klöckner für das in Frankreich eingeführte System aus. In einer offiziellen Verbraucherbefragung schnitt Nutri-Score am besten ab, wie die CDU-Politikerin am Montag in Berlin sagte. Sie will nun eine Verordnung vorlegen, die den Rechtsrahmen für eine freiwillige Verwendung des Logos auf der Vorderseite vieler Packungen schafft.
Springer investiert, reduziert Personal und verzahnt Redaktionen
Der Medienkonzern Axel Springer (Axel Springer SE) investiert Millionenbeträge in Projekte bei seinen Marken "Bild" und "Welt" und reduziert zugleich im Konzern Personal. In den nächsten drei Jahren sollen insgesamt mehr als 100 Millionen Euro vor allem in eine Live-Video-Strategie von "Bild" fließen, wie das Medienhaus am Montag in Berlin mitteilte. Insgesamt soll es Kosteneinsparungen im Bereich News Media National in Höhe von 50 Millionen Euro geben.
rtr/dpa-AFX/fp