Auch die deutschen Nebenwerte-Indizes verzeichneten teils deutliche Gewinne: Der MDax der mittelgroßen Werte kletterte um 1,00 Prozent auf 26 657,88 Zähler, und der TecDax legte um 0,53 Prozent auf 2610,79 Punkte zu. Damit bewegt sich der Technologiewerte-Index wieder auf dem Niveau von Anfang 2001.

Der SDax der gering kapitalisierten Werte stieg sogar auf ein Rekordhoch und lag zuletzt 0,59 Prozent im Plus. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 1,5 Prozent bergauf.

Aus dem US-Handel kommen anhaltend starke Impulse - vor allem aus der Technologiebranche. Zudem schuf die Privatwirtschaft in den USA im Dezember mehr Arbeitsplätze als erwartet. Dies lasse auf einen anhaltend robusten Arbeitsmarkt schließen, kommentierte Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba. In China war die Stimmung bei privaten und mittelständischen Unternehmen auch im Dienstleistungsbereich gestiegen. Bereits tags zuvor hatte das Wirtschaftsmagazin "Caixin" positive Signale aus den Industriebetrieben gemeldet.

Alles in allem sei die Stimmung unter den Anlegern gut, da sich die Konjunkturdaten weiter verbesserten, schrieb Händler Markus Huber von City of London Markets. Zwar gebe es Sorgen, dass die Märkte eventuell bereits zu viel Positives vorweggenommen hätten. Zu Jahresbeginn werde dies aber noch überlagert von dem neuen Geld, das weiter in den Markt gepumpt wird. Insofern positionierten sich die Anleger bei Aktien nun offensiv.

Hierzulande kletterten die Papiere von Siemens an der Dax-Spitze um gut 2 Prozent auf 119,18 Euro. Die Anteilsscheine des Industriekonzerns gehören zu den "Top Ten" der deutschen Aktien, bei denen das Bankhaus Metzler im ersten Quartal 2018 die größten Kurschancen sieht.

Zudem stiegen Daimler und BMW nach Absatzzahlen aus den USA für Dezember um jeweils mehr als 1 Prozent. Daimler wurde zwar etwas weniger Autos bei US-Kunden los als im Vorjahr. Auch der Konkurrent aus München tat sich schwer. Damit schlugen sich die beiden Autobauer aber besser als der Gesamtmarkt.

Die von einem Bilanzskandal durchgeschüttelten Aktien von Steinhoff stabilisierten sich an der MDax-Spitze mit plus 22 Prozent weiter und kosteten nun wieder mehr als 50 Cent. Seit ihrem massiven Kurseinbruch unter 1 Euro Anfang Dezember sind sie als Pennystock ein Spielball für Spekulanten. Als leicht positiv wurde am Markt die Meldung gewertet, dass die Einzelhandelstochter Pepkor Europe weiter über eine Kreditlinie in Höhe von 180 Millionen britische Pfund verfügt.

Im TecDax hatten die Anteilsscheine von Adva Optical klar die Nase vorn. Sie schnellten um fast 9 Prozent nach oben, nachdem Analyst Robin Brass von der Privatbank Hauck & Auhäuser seine Verkaufsempfehlung für die Papiere des Telekom- und Netzwerkausrüsters aufgegeben hatte. Die Lagerbestände der Kunden seien förmlich "ausgebombt" - mit entsprechenden Chancen für Adva.

Als Schlusslicht im SDax fielen die Papiere von Gerry Weber um mehr als 4 Prozent. Das Profil von Chancen und Risiken sei bei dem Modeunternehmen unattraktiv, schrieb der Experte Jürgen Kolb vom Analysehaus Kepler Cheuvreux. Er verwies dabei auf schwache Umsätze im deutschen Mode-Einzelhandel im November und Dezember.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,32 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,07 Prozent auf 140,40 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,13 Prozent auf 161,32 Punkte. Der Euro kostete zuletzt 1,2060 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,2023 (Dienstag: 1,2065) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8317 (0,8288) Euro gekostet.

dpa-AFX