Nachdem der Dax sehr verhalten in den Freitag gestartet war, sprang er kurz nach Mittag fast um ein Prozent ins Plus. Am frühen Abend ringt der Index mit einer ganz wichtigen Marke. Was jetzt passieren muss.
Auch nach zunächst enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA sind Europas Börsen leicht im Plus. Die Leitindizes drehten nach der Veröffentlichung der US-Erzeugerpreise zwar kurz im Minus, nahmen aber ihren früheren Kurs schnell wieder auf. Der Dax legte bis 17 Uhr um 0,6 Prozent zu auf 14.370 Punkten. Dadurch rückt das wichtige Fibonacci-Level bei 14.400 Punkten wieder in greifbare Nähe. In den USA waren die Futures für die wichtigsten Indizes dagegen leicht im Minus.
"Die US-Erzeugerpreise für den November mögen auf den ersten Blick ein Schock sein. Ein Shock deshalb, weil die hochgesetzte Erwartung verfehlt wurde. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich aber, dass die Daten gar keine so schlechte Nachricht sind. Denn die Richtung stimmt", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Erzeugerpreise stiegen langsamer und die Jahresrate habe mit 7,4 Prozent den niedrigsten Wert seit Mitte letzten Jahres erreicht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nach den nach aufwärts revidierten 8,1 Prozent im Oktober mit einem etwas stärkeren Rückgang auf 7,2 Prozent gerechnet. "Es ist vielleicht nicht der ganz große Befreiungsschlag, auf den viele gehofft haben. Die Daten sind aber zumindest gut genug, um keinen neuen Druck auf die US-Notenbank Fed aufzubauen."
Die Erzeugerpreise gelten ab Fabriktor - also bevor die Produkte weiterverarbeitet oder gehandelt werden. Aus ihnen lassen sich frühe Signale für die Entwicklung der Verbraucherpreise ablesen. Diese sind wiederum ein wichtiger Faktor, der die Zinsentscheidungen der Fed und ihrer europäischen und britischen Pendants in der kommenden Woche beeinflussen können.
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Dax-Gewinner und Dax-Verlierer am Freitag
Am Freitagabend befinden sich die meisten Dax-Aktien deutlich im Plus. Den Index führen die Papiere von Mercedes-Benz mit einem Zugewinn von 2,60 Prozent an. Dahinter folgen die Papiere von Merck mit plus 2,57 Prozent und HeidelbergCement mit plus 2,20 Prozent.
Auf der anderen Seite des Dax verlieren die Papiere von Beiersdorf mit minus 0,66 Prozent am meisten, gefolgt von Infineon mit minus 0,64 Prozent und Fresenius mit minus 0,63 Prozent.
Mit Material von Reuters