Zur Schlussglocke stand das deutsche Börsenbarometer DAX bei 12.235 Punkten - ein Plus von 0,1 Prozent.

Gesucht waren am Dienstag die Anteile von Fresenius, die um kräftige 3,1 Prozent zulegten. Weitere Gewinner im Bluechip-Index DAX waren Merck und Fresenius Medical Care, die um 2,2 und um 1,7 Prozent hinaufkletterten. Die rote Laterne beim DAX trug dagegen der Stahlkonzern thyssenkrupp, der um 3,7 Prozent nachgab. Auslöser war eine neue Bewertung europäischer Stahlkonzerne durch das Analystenhaus Jefferies. Der zuständige Analyst hatte das Kursziel von thyssenkrupp von 23 auf 20 Euro gesenkt. In Erwartung belasteter Volumina und Margen reduzierte er seine Gewinnprognosen (Ebitda) für die europäischen Stahlkonzerne im ersten Quartal um durchschnittlich acht Prozent.

Nach dem endenden Leerverkaufsverbots des Zahlungsabwicklers Wirecard durch die Finanzaufsicht Bafin haben die Papiere heute wieder deutlicher nachgegeben. Allerdings konnte der Kurs am späteren Nachmittag seine Tagesverluste gänzlich wettmachen und am Ende einen Gewinn von 2,2 Prozent einheimsen. Im frühen Handel war der Wirecard-Kurs bis auf 110,20 Euro abgerutscht. Mit dem Ende des Leerverkaufsverbots können Spekulanten nun wieder auf fallende Kurse setzen, wie es vor Monaten zu beobachten war. Das zweimonatige Verbot der Finanzaufsicht war eine kontroverse Maßnahme gegen diese befürchteten Kurs-Attacken.

Obwohl es vom Optiker-Spezialisten Fielmann laut eines Presseberichts des "Manager Magazins" gute Neuigkeiten gab - das Unternehmen beabsichtigt ab 2020 zusätzlich zu seinen Läden in das Internetgeschäft einsteigen zu wollen - schloss der Kurs mit einem deutlichen Minus von 2,8 Prozent.

Weiter anhaltende Niedrigzinsen haben die Investoren von Banken-Titeln am Dienstag europaweit verschreckt. Die Anteile der Commerzbank verbilligten sich um knapp drei Prozent. Auch die Deutsche Bank musste Federn lassen. Hier summierte sich das Minus auf 1,6 Prozent. Damit reagierten die Anleger negativ auf Aussagen des Direktoriumsmitglieds der Europäischen Zentralbank (EZB), Benoit Coeuré, zu den Negativzinsen. Mario Draghi, der Chef der Europäischen Zentralbank, hatte zuletzt in einer Rede die Hoffnungen der Finanzinstitute auf eine Abmilderung des Negativzinses befeuert. Der Einlagenzins der EZB liegt bei minus 0,4 Prozent.

Der Kurs des Euro drehte am Dienstag wieder gen Süden und steuerte damit in Richtung der runden 1,12er-Marke. Damit bestätigte er erneut diverse Abwärtstrends, die auf allen Zeitebenen intakt sind. Auch der Goldpreis verlor weiter an Höhe, nachdem er in der Vorwoche die Unterstützung um 1280 Dollar nach unten gerissen hatte. Zuletzt wurde das Edelmetall bei 1268 Dollar gehandelt.

Was am Dienstag an der Börse sonst noch wichtig war



DSW will Entlastung des Bayer-Vorstands auf Hauptversammlung vertagen
Der Druck auf den Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer wegen der Kursverluste infolge der Glyphosat-Prozesse nimmt weiter zu. Nun fordert die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), die am Freitag auf der Tagesordnung der Hauptversammlung stehende Abstimmung über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat auf einen späteren Zeitpunkt zu vertagen.

Coca-Cola verdient zu Jahresbeginn mehr als gedacht - Brexit treibt den Umsatz
Beim Getränkekonzern Coca-Cola hat der Gewinn zum Jahresstart stärker gesprudelt als gedacht. Dank einer gesteigerten Nachfrage und höherer Preise verdiente das US-Unternehmen im ersten Quartal knapp 1,7 Milliarden US-Dollar (1,5 Mrd Euro) und damit 23 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie es am Dienstag in Atlanta mitteilte. Bereinigt um Sondereffekte schnitt Coca-Cola dabei besser ab als von Analysten erwartet. Während die verkaufte Menge um zwei Prozent stieg, legte der Umsatz um fünf Prozent auf 8,0 Milliarden Dollar zu.

Verizon legt Latte nach gutem Auftaktquartal höher


Der US-Telekomkonzern Verizon hat im ersten Quartal von üppigeren Mobilfunktarifen profitiert und hebt seine Gewinnprognosen für das Gesamtjahr an. Statt von einem bereinigten Gewinn je Aktie auf Vorjahresniveau geht der Konkurrent der Telekom-Tochter T-Mobile US nun von einem Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus, wie er am Dienstag in New York mitteilte.

Starker Dollar bremst Wachstum von Procter & Gamble
Der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble ist im dritten Geschäftsquartal stärker gewachsen als erwartet. Der Umsatz stieg in den Monaten Januar bis März im Jahresvergleich um 1 Prozent auf 16,5 Milliarden US-Dollar, wie das US-Unternehmen am Dienstag in Cincinnati mitteilte. Negative Währungseffekte belasteten dabei das Wachstum. Organisch - sprich bereinigt um Zu- oder Verkäufe sowie Währungseffekte - betrug das Plus 5 Prozent. Analysten hatten mit weniger Umsatz gerechnet.

Harley-Davidson erleidet Gewinneinbruch - Trump droht mit Vergeltung Der Zollstreit mit der EU hat erneut die Bilanz des Motorradbauers Harley-Davidson belastet - das bringt US-Präsident Donald Trump in Rage. Im ersten Quartal sank der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert um mehr als ein Viertel auf 127,9 Millionen Dollar (113,7 Mio Euro), wie Harley-Davidson am Dienstag mitteilte. Die Erlöse fielen um zwölf Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar.

Twitter steigert Umsatz deutlich


Twitter gelingt es immer besser, mit seiner Nutzerbasis auch Geld zu verdienen. Im vergangenen Quartal steigerte der Kurznachrichtendienst den Umsatz im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 787 Millionen Dollar. Angetrieben wurde das Wachstum vor allem vom Plus der Werbeerlöse um ebenfalls 18 Prozent auf 679 Millionen Dollar, wie Twitter am Dienstag mitteilte.

Uniper-Aktionär: Internationale Erzeugung soll verkauft werden
Der Uniper-Aktionär KVIP International dringt auf den Verkauf des internationalen Erzeugungsgeschäfts des Energiekonzerns. Dieser verlange die Aufnahme einer entsprechenden Anweisung an den Vorstand in die Tagesordnung der Hauptversammlung am 22. Mai, teilten die Düsseldorfer am Donnerstagabend mit. Konkret gehe es um "Beschlussfassungen über die Anweisung an den Vorstand, die Abspaltung des Geschäftssegments Internationale Erzeugung beziehungsweise die Abspaltung von Aktivitäten im Geschäftssegment Europäische Erzeugung in Schweden vorzubereiten".

Verbot der Spekulation auf fallende Wirecard-Aktien beendet Die Finanzaufsicht Bafin hat ihre Vorsichtsmaßnahmen gegen zeitweilig befürchtete illegale Attacken von Börsenspekulanten auf den Dax-Konzern Wirecard beendet. Das zweimonatige Verbot, neue Netto-Leerverkaufspositionen in Wirecard-Aktien aufzubauen oder bestehende Netto-Leerverkaufspositionen zu erhöhen, lief am Donnerstagabend um Mitternacht aus, wie die Behörde auf ihrer Webseite mitteilte.