Chart 1 - DAX im Stunden-Chart
Während der DAX am Dienstag noch begleitet von großen Umsätzen von 11.920 auf 11.586 Punkte zurück gefallen war, wendete sich gestern das Blatt. Begleitet von einem sogar noch höheren Handelsvolumen wurde der DAX von Schnäppchenjägern bis knapp unter die 11.800er-Marke wieder zurückgekauft. Der Tiefstkurs vom Vortag wurde dabei nicht unterschritten, die 21-Tage-Linie bei aktuell 11.620 Zählern dürfte daran nicht ganz unschuldig sein. An diesem relativ stark beachteten Monatsmittelpreis orientieren sich derzeit offenbar wieder zahlreiche Käufer. Solange dieser Effekt zu beobachten ist, bleibt die weitere Prognose positiv. Wir werden erst skeptischer, wenn das eingangs genannte Dienstags-Tief wieder unterschritten wird.
Und selbst dann wäre noch bei rund 11.380 Punkten eine weitere Bodenbildungschance gegeben, auch wenn Anleger dann langsam über einen Abschied aus ihren Long-Positionen nachdenken müssten. Spätestens unterhalb dieser Kursmarke kann dann die Position "gedreht" und auf fallende Kurse spekuliert werden, weitere 200 Punkte Minus bis in die Zone um 11.166/11.220 sind dann wahrscheinlich, vermutlich sogar bis in den Bereich 10.600/11.000. Doch noch hält sich der Index, und nach dem gestrigen Tag stehen die Chancen auch wieder etwas besser, dass es so bleibt. Damit ist das nächste Kursziel vorerst unverändert bei 12.050/12.079 Zählern, an den Ende April markierten Zwischenhochs. Werden diese überschritten, ist das Allzeithoch bei 12.390 in Reichweite.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.
Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis
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Unterstützungen und Widerstände
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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