Chart 1 - DAX im Intraday-Chart
Bis sich die Nervosität nach dem jüngsten Crash legt, wird es noch dauern. Zwar führte die anschließende Bärenmarktrally den Deutschen Aktienindex ausgehend von seinem Zwischentief vor eineinhalb Wochen zeitweise um mehr als 1000 Punkte wieder nach oben, doch Anleger sollten nicht den Fehler machen, dies bereits als Beweis für das Ende der Abwärtsbewegung anzusehen. Im Idealfall ist noch Luft bis in den Bereich 10.650/10.800, bevor der Schwung der laufenden Zwischenerholung verebbt. Dort liegen mehrere ehemalige Tiefpunkte, die im Zuge der Seitwärtsbewegung von Mai bis August im Chart aufgetreten sind. Erreicht der Index diese markante Chartzone noch einmal, dürften sich viele Investoren mit dem Ausstieg an diesem Areal orientieren. Zudem schwankte der Index in der Vergangenheit gewöhnlich um maximal rund vier Prozent um seinen Fünftages-Durchschnitt bei aktuell knapp unter der 10.200er-Marke, so dass auch aus Sicht der Statistik jenseits der 10.600 kurzfristig kein Potenzial mehr besteht.
Doch dazu muss zunächst der Verkaufsdruck bei 10.380/82 überwunden werden. Ob das dazu erforderliche Kaufinteresse vor dem Wochenende noch aufkommt, ist fraglich. In der aktuellen Marktphase wollen Anleger tendenziell vor zwei handelsfreien Tagen eher Positionen abbauen. Wird dabei das Areal um 10.120/10.185 wieder unterschritten, ist der Weg für einen neuen Test des Wochentiefs um 9930 frei, dort ist auch nur eine schwache Stabilisierungsgelegenheit auszumachen. Generell bereitet das Fehlen von Unterstützungszonen in der näheren Umgebung Sorge, denn selbst das Crash-Tief bei 9338 Punkten bildet keinen nachhaltigen Haltebereich. Erst bei rund 8900/9160 häufen sich wieder die Zwischentiefs, und selbst diese Zone wurde in der Oktoberkorrektur 2014 zeitweise massiv durchbrochen. Statistisch ist - basierend auf der Fünf-Tage-Durchschnittslinie - vorläufig Platz bis etwa an die 9800er-Marke.
Zusammenfassend lässt sich weiterhin feststellen, dass die Notierungen derzeit auf der Oberseite noch Luft bis 10.600/10.800 haben, wobei im Idealfall sogar die 200-Tage-Linie bei 11.000 Punkten getestet werden könnte - allerdings wenn, dann erst in den kommenden Wochen, denn am Freitag werden sich die Käufer höchstens leicht über die 10.380 wagen, vermutlich sogar gar nicht. Anschließend bleibt ein Test neuer Tiefpunkten bis zunächst 8900/9160 das wahrscheinlichste Szenario, solange sich keine Anzeichen einer nachhaltigen Bodenbildung ergeben.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.
Chart 4 - DAX-Spezialchart
Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.
Unterstützungen und Widerstände
Trading-Idee kurzfristig (steigend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | XM5PD9 |
Emittent | Deutsche Bank |
Laufzeit | 3/31/16 |
Basispreis | 8,800 |
Knock-Out-Schwelle | 8,800 |
Hebel | 7.5 |
Kurs in Euro | 13.60 |
Trading-Idee kurzfristig (fallend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU0VZW |
Emittent | UniCredit |
Laufzeit | 12/16/15 |
Basispreis | 10,800 |
Knock-Out-Schwelle | 10,800 |
Hebel | 15.9 |
Kurs in Euro | 6.40 |
Trading-Idee langfristig (steigend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Optionsschein Long |
WKN | UZ8 CVA |
Emittent | UBS |
Laufzeit | 12/18/15 |
Basispreis | 7,600 |
Knock-Out-Schwelle | 7,600 |
Hebel | 4.0 |
Kurs in Euro | 25.60 |
Trading-Idee langfristig (fallend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Short |
WKN | HY8 GMU |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 9/30/15 |
Basispreis | 15,125 |
Knock-Out-Schwelle | 15,125 |
Hebel | 2.0 |
Kurs in Euro | 49.65 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
www.index-radar.de