von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Stunden-Chart





Der Deutsche Aktienindex steckt auch weiterhin in dem bis April zurück verfolgbaren Abwärtstrendkanal fest. Dieser Kurskorridor ergibt sich durch eine Verbindung der Hoch- und Tiefpunkte der vergangenen Monate und spiegelt gut das Tempo und die Marschrichtung des DAX wider. Auf der Oberseite verlockt er bei rund 11.565 Punkten Verkäufer zu Gewinnmitnahmen, auf der Unterseite knapp 1000 Zähler tiefer dagegen Schnäppchenjäger zu Käufen.

Innerhalb dieser Spanne war in der jüngeren Vergangenheit schon am aktuellen Monatsdurchschnittskurs bei rund 11.250 und an den Tiefpunkten des laufenden Monats bei 10.800/10.865 Punkten eine erhöhte Nachfrage zu beobachten. Basierend auf diesen Marken könnte eine Bodenbildung erfolgen, die bestätigt wäre, wenn der Index den Abwärtstrendkanal verlässt. Dies alleine reicht jedoch nicht, um genug Vertrauen in einen neuen Trend nach oben zu haben. Zur Bestätigung wäre zudem erforderlich, dass der DAX über dem Wochenhoch bei 11.635 schließt. Erst dann sind die nächsten Kursziele auf der Oberseite bei 11.880/11.920 und 12.100 wieder eine realistische Option. Mit dieser Entwicklung ist wenn überhaupt, dann frühestens in der kommenden Woche zu rechnen.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände




























































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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