Um einzuschätzen, wie viel Potenzial der DAX in 2015 hat, ist ein Blick über den Tellerrand des Tagesgeschäftes hinaus hilfreich. Dabei erweisen sich längerfristige Durchschnittskurse als nützliches Werkzeug, sie blenden das hektische Auf und Ab des Tagesgeschäftes aus und machen den langfristigen Trend sichtbar. Auch aus einer übergeordneten Perspektive schwanken die Kurse um ihren Mittelwert, beispielsweise um die viel beachtete 200-Tage-Linie.

Auf Seite 2: Wie viel Spielraum der DAX nach oben hat





Abweichungen des DAX von rund 15 bis 20 Prozent von diesem Mittelwert nach oben sind möglich, bevor ein Aufwärtsimpuls in der Vergangenheit das Ende seiner Fahnenstange erreicht hatte. Aus dieser Perspektive bleibt dem DAX somit noch Einiges an Spielraum nach oben, exakte Werte zeigt die in Zusammenarbeit mit dem Börsenstatistik-Magazin "Index Radar" erstellte Trenddynamik-Grafik. Diese Übersicht zeigt auch den für alle 30 Titel des Index verfügbaren Spielraum nach oben und unten, sowie diejenigen Aktien, die bereits in einen - statistisch betrachtet - extrem überkauften oder überverkauften Zustand eingetreten sind.

Um diese Infografik zu erstellen haben die Analysten des Index Radar den Mittelwert und die historischen Abweichungen davon für jede der DAX-Aktien manuell ermittelt. Gleichzeitig wird erkennbar, welche Papiere einen steigenden Durchschnittskurs aufweisen (grüne Balken in der Grafik). Noch sind erstaunlich viele Papiere eher in einem Seitwärtstrend einzustufen, und besitzen damit noch ausreichend Potenzial nach oben.

Im Falle einer größeren Korrektur des Marktes zeigt die Statistik auch Kursziele auf der Unterseite, jedoch ist derzeit - zumindest für den Gesamtmarkt - noch kein Einbruch in dieser Größenordnung absehbar. Hier ist bereits an den ehemaligen Hochs der Jahre 2000 und 2007 im Bereich um 8000/8150 Punkte wieder mit verstärkten Nachkäufen zu rechnen, spätestens das Areal um 7500 Zähler dürfte auch nach einem Crash wieder Schnäppchenjäger anlocken. Die jüngste Korrektur des Index stoppte im Oktober schon mit respektvollem Abstand vor diesen Kaufzonen.

Auf Seite 3: Wie Anleger von einem Anstieg überproportional profitieren können



Anleger, die von einem Anstieg überproportional profitieren möchten, können sich das Wissen um diese statistischen Kursziele zunutze machen. Sie wählen ein Hebelprodukt, das einen Basispreis unter der 7500er-Marke aufweist, und damit auch im krisenfall nicht gleich ausgeknockt wird und wertlos verfällt. Gleichzeitig beginnen sie mit Gewinnmitnahmen, sobald der DAX sich statistisch betrachtet extrem weit von der 200-Tage-Linie nach oben absetzt, aktuell beginnt diese Zone bei rund 10.850 Punkten und reicht bis etwa 11.540 Zähler.

































Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.

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