Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis
Aktuell befindet sich der Markt allerdings noch immer in der am 8. August knapp über der 8900er-Marke gestarteten Aufwärtswelle, die den Index zwischendurch bereits wieder bis 9600 Punkte klettern ließ. Diese Bewegung ist intakt, solange die Kurse nicht deutlich unter 9250/9275 fallen. Nach dem Fall unter die vorgelagerte Unterstützung bei 9420 Punkten (rot transparent markierte Zone im Fünf-Minuten-Chart) ist ein Test dieses Areals nun als Nächstes zu erwarten, ein Durchbruch ist dagegen noch offen. Was auch hilft, ist die Aufwärtstrendlinie im Fünf-Minuten-Chart (roter Kanal) bei aktuell etwas 9370 Zählern - allerdings ist darauf nicht allzu viel Verlass, da die Linie bereits nach unten "passend gemacht" wurde, sie verlief ursprünglich steiler und wurde auch schon durchbrochen.
Die jüngste Schwächephase des Marktes in den vergangenen Tagen ist bislang trotz allem noch nicht kritisch gewesen, sie ist eher in dem zu steilen Anstieg davor begründet. Dabei hatte sich der DAX so weit von seinem Monatsdurchschnittskurs entfernt, dass er in eine überkaufte Situation geraten ist. Dies zeigt der blaue Indikator unter den Stunden- und Tagescharts, der den prozentualen Abstand zur 21-Tage-Linie darstellt und die Extremzonen, die der Index in der Vergangenheit dabei erreicht hat.
Bei 9250 müssen jetzt aber spätestens wieder Schnäppchenjäger zugreifen, wenn es mit dem gleichen Schwung weiter aufwärts gehen soll wie in den vergangenen Wochen. Leider das leicht wahrscheinlichere Szenario aber eher die andere, negativere Variante: Der Aufwärtstrend ist nur kurzfristig präsent - schaut man weiter zurück, befindet sich der Markt mittelfristig eher in einer Abwärtsbewegung. Diese ist erst vorbei, wenn die Zone um 9600/9700 überwunden wird, doch genau hier drehte der Index wieder nach Süden ab. Nimmt der Markt diesen Trend wieder auf, drohen erneute Verluste bis an die 8900er-Marke, eventuell sogar darunter hinaus. Die Weichenstellung für eines der beiden skizzierten Szenarien könnte schon in der kommenden Woche erfolgen, ein Ausbruch über 9600 oder unter 9250 wäre ein erstes verlässliches Indiz dafür.
Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis
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Chart 3 - Tageschart
Nach dem Anstieg über die 200-Tage-Linie wird nun die Zone um 9600/9700 getestet. Ein missglückter Ausbruch über diese charttechnische Hürde, gefolgt von einem längeren Seitwärtstrend ist die wahrscheinlichste Option. Bleibt die Nachfrage allerdings hoch, wäre sogar eine neue Aufwärtswelle zurück an das Allzeithoch denkbar. Doch das ist derzeit noch etwas weniger aussichtsreich. Immerhin ist im Gegenzug dafür auch das Risiko weiterer Verluste unter die stärkere Unterstützung bei 8900 inzwischen deutlich gesunken - der nächste Halt auf der Südseite bei 8500 Zählern ist damit vorerst wieder vom Tisch.
Chart 4 - Wochenchart
Im Wochenchart ist der Aufwärtstrend gebrochen, hier ist Abwärtspotenzial erkennbar. Bevor die Kurse nicht mindestens 25 bis 35 Prozent unter die 200-Tage-Linie fallen, ist der Markt aus ganz langfristiger Sicht nicht als überverkauft zu sehen. Kursverluste bis an die 7500er-Marke, wo eine weitere Unterstützung liegt, sind aus dieser Perspektive durchaus möglich. Allerdings nur, wenn die 8900er-Marke nicht halten sollte. Derzeit ist dies noch offen, Anleger müssen noch nicht mit dem Schlimmsten rechnen.
Insbesondere aus dem übergeordneten Sichtwinkel wird erkennbar: Seit 2009 tendiert der Markt nach oben, und selbst Korrekturen wie der Mini-Crash in 2011 konnten den DAX nicht allzu lange vom Steigen abhalten. Diese Tendenz dürfte sich auch nach einer ausgeprägten Konsolidierung, wenn sie denn kommt, wieder fortsetzen.
Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis
Unterstützungen und Widerstände
Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft. Bei der Market Technicians Association, New York, absolvierte er die "Chartered Market Technician"-Prüfungen Level 1 und 2. Seine Analysen erschienen unter anderem bereits bei der Financial Times Deutschland und dem Zertifikatejournal.
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