von Andreas Büchler und Franz-Georg Wenner




Chart 1 - DAX im Stunden-Chart





Zunächst haben die Notierungen Spielraum bis in den Bereich um 10.600 bis 10.920 Zähler, dort läge der DAX 5,4 bis 8 Prozent unter seinem Monatsmittelkurs. In vergangenen Abwärtsbewegungen wurde eine Abweichung nach unten vom Durchschnittspreis der zurückliegenden 21 Handelstage bis zu dieser Größenordnung gemessen. Dann ist mit einer Atempause oder sogar größeren Erholung zu rechnen, doch mittelfristig ist es damit nicht getan - die Kurse haben Platz bis mindestens an die viel beachtete 200-Tage-Linie bei 10.450 Zählern. Viele Wendepunkte zeigen sich sogar erst an der 10.000er-Marke im Tageschart.

Von einem Umschwung zurücknach oben ließe sich frühestens jenseits von 11.515/11.545 sprechen, dann hätte der Deutsche Aktienindex die letzten Zwischenhochs wieder zurück erobert, die im Stundenchart gut erkennbar sind. Auch die 21-Tage-Linie liegt dort. Erst wenn sich auch oberhalb dieser Kurszone noch Käufer finden, wäre das ein Indiz für ein zurück kehrendes Vertrauen in den Markt. Momentan ist mit dieser Entwicklung eher nicht zu rechnen, weitere Verluste sind auf längere Sicht das wahrscheinlichere Szenario. Doch auch davon können Anleger profitieren, beispielsweise mit dem am Ende der Analyse vorgestellten Turbo-Bear-Zertifikaten. Diese eignen sich auch gut zur Absicherung des Depots gegen einen vorübergehenden Kurseinbruch des Index.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände





























































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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