Angesichts unsicherer Konjunkturaussichten hatte die Fed am Mittwoch den in der Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent liegenden Leitzins nicht angetastet. Zugleich signalisierte sie, bei Entscheidungen über künftige Zinsschritte "geduldig" zu agieren. Der Dollar verlor daraufhin im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen wie dem Euro an Wert. "Getreu dem Motto 'Vorsicht ist die Mutter der Finanzmärkte' hat die Fed ihren Zinserhöhungszyklus vorerst für beendet erklärt und ist auf eine neutrale Ausrichtung umgeschwungen", sagte Commerzbank-Devisenanalystin Esther Reichelt.
Die Erwartungen an die in den USA stattfindenden Gespräche waren gering, was nach Meinung von Experten vor allem an der US-Klage gegen den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei lag. US-Präsident Donald Trump sagte, die Gespräche liefen gut und es gebe eine gute Absicht auf beiden Seiten. Allerdings werde es kein abschließendes Abkommen geben, bis er sich in naher Zukunft mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping treffe. Dem "Wall Street Journal" zufolge schlugen die chinesischen Unterhändler ein Treffen von Trump und Xi im nächsten Monat vor.
FUSIONSSPEKULATIONEN SCHRECKEN DEUTSCHE-BANK-AKTIONÄRE AUF
Einer der größten Verlierer waren die Titel der Deutschen Bank mit minus 3,9 Prozent. Dies lag an neuen Spekulationen über eine Fusion mit der Commerzbank. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, könnten die beiden Banken zur Jahresmitte intensiver darüber sprechen. Der Bericht suggeriere, dass es bald keine andere Möglichkeit mehr gebe als die Fusion, sagte ein Händler. Das verunsichere die Anleger. Die Deutsche Bank stellt am Freitag die Ergebnisse des vergangenen Quartals vor.
Die Wirecard-Aktie erholte sich teilweise von ihrem jüngsten Kurssturz und legte bis zu 5,2 Prozent zu. Am Mittwoch waren die Titel des Zahlungsabwicklers zeitweise um 25 Prozent eingebrochen, nachdem die "Financial Times" über mögliche Straftaten eines Wirecard-Managers in Singapur berichtet hatte. Wegen des Verdachts auf mögliche Marktmanipulation ermittelt nun die Staatsanwaltschaft.
Unter die Räder kamen in Finnland Nokia-Aktien, sie verloren 2,3 Prozent. Der Netzwerkausrüster befürchtet einen schleppenden Start beim Aufbau der neuen 5G-Mobilfunktechnik und rechnet mit einem mauen ersten Halbjahr.
Auch der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever erwartet ein schwieriges Geschäftsumfeld. Er verfehlte die Umsatzerwartungen im vergangenen Quartal. Die Aktien gaben 2,5 Prozent nach.
Für die Wall Street signalisierten die Terminkonktrakte leichte Kursgewinne. Im Fokus dort standen die Aktien von Facebook mit vorbörslichen Gewinnen von zwölf Prozent. Das weltgrößte Internetnetzwerk steigerte den Gewinn im vierten Quartal um 61 Prozent auf 6,88 Milliarden Dollar. Auch die Nutzerzahlen legten zu.
rtr