An der Wall Street ging es vorbörslich nach oben. Nach monatelangen Verhandlungen hatte US-Präsident Joe Biden eine Einigung zu den geplanten Infrastruktur-Investitionen verkündet. "Das Volumen ist zwar deutlich geringer als die Demokraten sich gewünscht haben, aber immer noch eine ordentliche Ergänzung zu den Konjunkturprogrammen der vergangenen Monate", sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. Außerdem seien für die Finanzierung weniger Steuererhöhungen notwendig, fügte sein Kollege Kerry Craig von der Vermögensverwaltung der US-Bank JPMorgan hinzu.

Indes dämpfte die kräftig anziehende Inflation die Konsumlaune der Amerikaner, deren Ausgaben im Mai stagnierten. Bei den persönlichen Ausgaben ohne Berücksichtiung der Energie- und Nahrungsmittelkosten zog die Teuerungsrate per Jahresfrist um 3,4 Prozent an. Die US-Notenbank Fed, die auf Vollbeschäftigung und stabile Preise hinarbeitet, strebt einen Wert von zwei Prozent an. Die Fed geht davon aus, dass der starke Preisauftrieb ein vorübergehendes Phänomen ist und will daher auf absehbare Zeit am Niedrigzins festhalten.

NIKE-ZAHLEN GEBEN SPORTARTIKEL-BRANCHE RÜCKENWIND


Am Aktienmarkt gaben überraschend positive Zahlen von Nike der gesamten Sportartikel-Branche Auftrieb. Die Titel des deutschen Rivalen Adidas stiegen um bis zu sechs Prozent auf 310,15 Euro, Puma zogen um 3,8 Prozent auf ein Rekordhoch von 100,40 Euro an. In London gewannen die Papiere des Sportartikel-Händlers JD Sports in der Spitze fast fünf Prozent. Im vorbörslichen US-Geschäft sprangen Nike-Aktien um mehr als zwölf Prozent auf ein Rekordhoch von 150,30 Dollar. Die Nike-Ergebnisse seien für Adidas und Puma ermutigend, kommentierte Analyst Simon Irwin von der Bank Credit Suisse. Beide könnten ihre Umsatzerwartungen übertreffen.

Nach einer Prognoseanhebung kletterten die Papiere von Hornbach Holding um mehr als fünfzehn Prozent. DZ-Bank-Analyst Thomas Maul bezeichnete die Anhebung und Präzisierung der Gesamtjahresziele durch den Baumarkt-Betreiber als ermutigend. "Beeindruckend ist aus unserer Sicht insbesondere der Anstieg des Onlineumsatzes."

PANDEMIE-SORGEN LASTEN AUF TOURISTIK-SEKTOR


Kursverluste verzeichneten hingegen Reise- und Tourismuswerte. Wegen der Ausbreitung der erstmals in Indien nachgewiesenen Delta-Variante des Coronavirus bestehe das Risiko neuer Reisebeschränkungen, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi.

Der Dresdner Online-Fahrradhändler Bike feierte ein erfolgreiches Debüt an der Frankfurter Börse. Die Aktien stiegen um bis zu sieben Prozent auf 16,08 Euro, nachdem der erste Kurs mit 15,30 Euro festgestellt worden war. Die Emission brachte 322 Millionen Euro ein, die in die Expansion in weitere europäische Länder wie Frankreich und Italien fliessen soll.

rtr