"Es ist für die Aktienmärkte das perfekte 'Geschenk' und die Chance auf eine Weihnachtsrally auch am deutschen Aktienmarkt", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader. Er gab jedoch zu bedenken, dass dies lediglich eine temporäre Lösung darstelle und ein möglicher Handelskrieg damit noch lange nicht vom Tisch sei.
Nach Branchen betrachtet profitierten die Aktien aus dem Automobilsektor besonders stark von der Entspannung im Handelskonflikt. So standen die Papiere von BMW, Daimler und Volkswagen (Volkswagen (VW) vz) mit Kursgewinnen zwischen 3,5 und 5,5 Prozent an der Dax-Spitze. Im MDAX verbuchten die Anteilsscheine der Autozulieferer Rheinmetall, Dürr, Hella (HELLA GmbHCo) und Norma Kursaufschläge zwischen 5,0 und 6,3 Prozent.
Der Chemiekonzern BASF erwägt Kreisen zufolge eine milliardenschwere Kooperation mit dem Finanzinvestor CVC. Man verhandle über mögliche Verbindungen der jeweiligen Bauchemie-Bereiche, um einen Anbieter von Fugenmassen und Dichtstoffen im Wert von bis zu 6 Milliarden Euro zu schaffen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. BASF-Titel gewannen 2,3 Prozent an Wert.
Vonovia-Aktien (Vonovia SE (ex Deutsche Annington)) fielen hingegen am Dax-Ende um 2,6 Prozent. Das Bankhaus Metzler hatte die Papiere von "Hold" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel von 43,50 auf 39 Euro gesenkt. In Erwartung moderat steigender Zinsen seien das operative Ergebnis (FFO 1) und der Cashflow des Immobilienkonzerns mittelfristig als bedeutende Risikofaktoren anzusehen, schrieb Analyst Jochen Schmitt.
Die Lufthansa-Aktien (Lufthansa) litten unter den massiv gestiegenen Ölpreisen und büßten rund 2 Prozent ein. Zudem hatten sich die Titel der Fluggesellschaft seit Ende Oktober um mehr als ein Viertel ihres Wertes erholt und auf dem höchsten Stand seit über zwei Monaten notiert.
Die Aktien von K+S (K+S) reagierten mit einem Kurssprung von fast 7 Prozent auf die Nachricht, dass der Düngemittel- und Salzkonzern seine Kaliproduktion an den drei Standorten des Kaliwerks Werra trotz des Niedrigwassers des Flusses mindestens bis Weihnachten sicherstellen kann. Das Unternehmen sieht zudem im laufenden Quartal eine positive Entwicklung im Geschäft mit Auftausalz sowie eine anhaltend robuste Kali-Nachfrage.
Krones-Aktien (KRONES) fielen um 2,6 Prozent. Das Bankhaus Lampe hatte die Papiere des Herstellers von Getränkeabfüllanlagen von "Halten" auf "Verkaufen" abgestuft und das Kursziel von 100 Euro auf 62 Euro gesenkt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,1 Prozent am Freitag auf 0,18 Prozent. Der Rentenindex Rex (REX Gesamt Kursindex) sank um 0,06 Prozent auf 141,39 Punkte. Der Bund-Future fiel ebenfalls um 0,06 Prozent auf 161,39 Punkte. Der Euro notierte zuletzt bei 1,1342 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1359 Dollar festgesetzt. dpa-AFX