Der Dax hat am Dienstag nach positiv aufgenommenen Konjunkturdaten seinen Vortagsrutsch fast wettgemacht. Zum Handelsschluss notierte der deutsche Leitindex 1,63 Prozent im Plus bei 9338,40 Punkten. Damit knüpfte er wieder an seine bis zum Freitag währende, sechstägige Gewinnserie an.

Der MDAX legte um 1,17 Prozent auf 16 268,28 Punkte zu und der TecDAX gewann 1,23 Prozent auf 1221,05 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 ging es um 1,43 Prozent auf 3096,64 Punkte hoch. Die nationalen Indizes in Paris und London legten ebenfalls deutlich zu. In New York präsentierte sich der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) zum europäischen Börsenschluss moderat in der Gewinnzone.

FANTASIE FÜR WEITER SINKENDE ZINSEN

"Der Dax kämpft sich wieder zurück", überschrieb Analyst Jens Klatt vom Broker DailyFX seine Markteinschätzung. Der unter den Erwartungen liegende Ifo-Index und eine gescheiterte russische Anleihen-Auktion hätten die Kauflaune trüben können, doch liege die Fantasie weiter sinkender Zinsen in der Eurozone wieder in der Luft.

Der Ifo-Geschäftsklimaindex für März war insgesamt unerwartet stark gefallen, weil der besseren Lagebeurteilung eine Eintrübung der zukünftigen Geschäftserwartungen gegenüberstand. Volkswirt Johannes Jander von der Helaba schlug dennoch optimistische Töne an: "Der Ausblick für die deutsche Konjunktur bleibt freundlich. Für den Rückgang des Geschäftsklimaindex dürften nicht zuletzt die Krim-Krise und damit einhergehende Sanktionen verantwortlich sein."

FMC NACH BERICHT SEHR FEST - LEONI AM MDAX-ENDE

Im Dax gab es fast nur Gewinner. Die Papiere des Dialyse-Spezialisten FMC (Fresenius Medical Care) profitierten mit plus 2,98 Prozent einem Händler zufolge von einem Bericht aus den USA. Diesem zufolge werden die Vergütungen aus dem staatlichen Medicare-Programm für Dialyse-Behandlungen älterer und behinderter Menschen neu berechnet. Den Kursanstieg des Index-Spitzenreiters Deutsche Post um 3,28 Prozent begründeten Börsianer mit Nachwirkungen eines Presseberichts vom Vortag. Die dort in Aussicht gestellten höheren Ergebnisziele für die Brief- und Paketsparte hatten der Aktie schon zum Wochenauftakt Gewinne beschert. Schwächste Dax-Werte waren dagegen ThyssenKrupp und Commerzbank mit Abschlägen von 0,83 beziehungsweise 0,62 Prozent.

Ansonsten sorgte die langsam auslaufende deutsche Berichtssaison für Bewegung. Die Aktien des Autozulieferers LEONI büßten am MDax-Ende 3,40 Prozent ein. Gründe waren Experten zufolge das enttäuschende operative Ergebnisziel für 2014 und die überraschend deutlich gesenkte Dividende. Außerdem drückte der überraschend angekündigte Abschied von Konzernchef Klaus Probst die Stimmung.

KONTRON ENTTÄUSCHT - DIVIDENDE HILFT JENOPTIK

Der Minicomputerhersteller Kontron enttäuschte wegen seines Umbauprogramms die Erwartungen, was der Aktie Kursverluste von 0,60 Prozent einbrachte. Dagegen bescherte der Technologiekonzern JENOPTIK seinen Aktionären eine höhere Dividende sowie Kursgewinne von 5,29 Prozent. Damit eroberten die Titel den ersten Platz im TecDax.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,35 Prozent am Vortag auf 1,29 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,32 Prozent auf 134,65 Punkte. Für den Bund-Future ging es um 0,08 Prozent auf 143,23 Punkte hoch. Der Euro notierte bei 1,3809 US-Dollar Zuvor hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,3789 (Montag: 1,3774) Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 0,7252 (0,7260) Euro.

dpa-AFX