Der Leitindex Dax (DAX 40) stieg am Freitag gegen Mittag um 0,9 Prozent auf 14 110 Zähler. Damit hätte der deutsche Leitindex die in dieser Woche aufgelaufenen Verluste nahezu aufgeholt. Für den Monat April ist die Bilanz aber negativ. Der MDAX der mittelgroßen Börsentitel legte zuletzt um 0,8 Prozent auf 30 315 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) gewann ebenfalls 0,8 Prozent.
Der von vielen Exportunternehmen geprägte Dax erhält auch vom immer schwächeren Euro Rückenwind. Die Gemeinschaftswährung fiel am Vortag erstmals seit mehr als fünf Jahren unter die Marke von 1,05 US-Dollar und steuert auf die Parität zu. Das verbessert tendenziell die Exportchancen deutscher Unternehmen im internationalen Wettbewerb.
Für Aufsehen sorgte Henkel (Henkel vz) mit einer Gewinnwarnung. Der Kurs brach am Dax-Ende um fast acht Prozent ein auf den tiefsten Stand seit fast zehn Jahren. Wegen höherer Rohstoff- und Logistikkosten und den Folgen des Krieges in der Ukraine droht das Ergebnis je Aktie in diesem Jahr um bis zu 35 Prozent einzubrechen.
Anders der Münchener Triebwerkshersteller MTU (MTU Aero Engines), hier hat sich die Erholung von der Corona-Pandemie im ersten Quartal fortgesetzt. Der Aktienkurs gewann 2,6 Prozent. Die Papiere von BASF gaben nach den endgültigen Quartalszahlen des Chemieriesen leicht nach.
Mit nur optischen Verlusten zeigten sich die Aktien von Munich Re (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft) und RWE. Diese waren den Dividendenabschlägen geschuldet.
In der zweiten Reihe im MDax sprangen Aixtron (AIXTRON SE) um elf Prozent nach oben. Grund war ein überaus optimistischer Kommentar des US-Bank Jefferies, der dem Kurs des Anlagenbauers für die Chip-Branche gut 50 Prozent Aufwärtspotenzial zusprach.
Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub (FUCHS PETROLUB SE VZ) wird wegen des Ukraine-Krieges und hoher Rohstoffpreise beim Gewinn etwas pessimistischer. Der Kurs fiel um 2,6 Prozent.
Unter den kleineren Titeln im SDAX brachen die Papiere des Biospritherstellers Verbio (VERBIO Vereinigte BioEnergie) um mehr als 20 Prozent ein. Die ablehnende Haltung der Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zur Produktion von Biosprit aus Getreide und Pflanzenöl lastete schwer auf den Aktien. Auch eine höhere Jahresprognose des Unternehmens konnte den Kurs nicht stützen. Der Kurs des Bioethanolproduzenten CropEnergies brach um 11 Prozent ein./bek/jha/