FRANKFURT (dpa-AFX) - Der DAX hat in den ersten fünf Handelstagen des neuen Jahres den größten Wochenverlust seit August 2011 eingefahren. Nachdem das Börsenbeben in China weltweit Schockwellen ausgelöst hat, summierte sich das Minus für den deutschen Leitindex auf 8,32 Prozent. Stärker nach unten war es zuletzt zur Hochzeit der europäischen Schuldenkrise gegangen.

Am Freitag machte der Dax mit einem Minus von 1,31 Prozent auf 9849,34 Punkte den Fehlstart in das Jahr 2016 perfekt. Einmal mehr erwiesen sich der festere Euro (Dollarkurs), der die Exportaussichten eintrübt, und die sinkenden Ölpreise als Belastung. Insofern dominierten weiterhin die globalen Konjunktursorgen.

GUTER US-ARBEITSMARKTBERICHT VERPUFFT

Damit hat der Dax auf Wochensicht auch einen der schlechtesten Jahresstarts überhaupt hingelegt, nachdem er bereits am Montag den schwächsten Jahresbeginn seit mehr als 25 Jahren verzeichnet hatte. Dass der Leitindex am Freitag zwischenzeitlich nach einem guten US-Arbeitsmarktbericht für Dezember um knapp anderthalb Prozent ins Plus gedreht war, geriet zur Randnotiz. Vielmehr hat das Börsenbarometer inzwischen fast seinen kompletten Gewinn des Jahres 2015 aufgezehrt.

Der MDAX der mittelgroßen Werte sackte am Freitag um 1,10 Prozent auf 19 321,93 Punkte ab. Für den Technologiewerte-Index TecDAX ging es um 1,16 Prozent auf 1725,05 Zähler nach unten.

AUTOAKTIEN ÜBERWIEGEND IM MINUS

Die Investoren seien zwar erleichtert, dass Chinas Börsen ihre Talfahrt nach der Abschaffung eines Schutzmechanismus zur Unterbrechung des Handels bei großen Schwankungen nicht fortgesetzt hätten, sagte Markus Huber, Händler für den Broker City of London Markets. Allerdings gebe es auch Zweifel, ob der chinesische Aktienmarkt wirklich schon den Boden erreicht habe.

Auf der Unternehmensseite gaben die in den vergangenen Tagen arg gebeutelten Aktien deutscher Autobauer überwiegend nach. China ist für die Konzerne ein wichtiger Absatzmarkt. Entsprechend stark hatten sie gelitten. Für Daimler ging es am Freitag um 1,17 Prozent nach unten, die Anteilsscheine von BMW sackten um mehr als 2 Prozent ab.

LEONI LEIDEN UNTER STUDIE

Mit einem Plus von 0,09 Prozent bewegten sich die Vorzugsaktien von VW (Volkswagen vz) letztlich kaum vom Fleck. Dabei bekam die Marke Volkswagen zum Jahresende noch einmal einen heftigen Dämpfer bei den Autoverkäufen.

Am MDax-Ende litten die Papiere des Autozulieferers LEONI auch unter einer skeptischen Studie der US-Bank JPMorgan. Zum Handelsschluss sackten die Aktien um knapp 8 Prozent ab.

VERLUSTE AUCH IN EUROPA

Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 schloss mit einem Minus von 1,66 Prozent bei 3033,47 Punkten. Der Pariser CAC-40-Index (CAC 40) gab ähnlich deutlich nach, während der britische Leitindex FTSE 100 in London lediglich 0,70 Prozent verlor. In New York stand der Dow-Jones-Industrial-Leitindex (Dow Jones) zum Börsenschluss in Europa moderat im Plus.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,39 Prozent am Vortag auf 0,42 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,15 Prozent auf 140,11 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,10 Prozent auf 159,68 Punkte zu. Der Kurs des Euro fiel minimal. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0861 (Donnerstag: 1,0868) US-Dollar fest./la/jha/

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---