von Index Radar




Chart 1 - DAX im Stunden-Chart





Nach wie vor greifen Anleger verstärkt zu, sobald sich der Deutsche Aktienindex dem Ende März aufgestellten, markanten Zwischentief bei 11.619 Punkten nähert. Wie bereits in der letzten Analyse beschrieben hat sich dadurch bei 11.675 Zählern eine weitere Kursmarke im Chart hervorgetan. An ihr wurde in den vergangenen Handelstagen bereits zweifach verstärkt gekauft, so dass die Kurse wieder nach oben drehten. Doch waren die letzten vier Börsensitzungen durch eine Serie fallender Tageshochpunkte gekennzeichnet, Anleger nehmen also auf der anderen Seite auch immer schneller wieder Gewinne mit. Gut ist das im Kerzenchart auf Tagesbasis erkennbar, in dem die Spanne jedes Handelstages durch eine Kerze dargestellt wird. Daraus ergibt sich eine Abwärtstrendlinie bei 11.850 Punkten, an der sich die Marktteilnehmer auch zu Beginn der kommenden Handelswoche orientieren dürften.

Bevor daher eine günstigere Prognose für den DAX gestellt werden kann, müsste er auch oberhalb dieser Trendgeraden noch gekauft werden. Um eine Zwischenerholung von einem neuen Aufwärtstrend zu unterscheiden, sollte der Index auch die beiden darauf folgenden Verkaufszonen bei 11.950 und vor allem 12.110/12.150 überwinden. An diesen Arealen drehte der Index in den zurückliegenden Woche jeweils wieder nach unten. Solange hier weiterhin Verkäufer in der Überzahl sind, ist nicht mit einem anhaltenden Umschwung zurück nach oben zu rechnen.

Eine Vorwarnfunktion auf der Unterseite hat dagegen der Preisbereich um 11.675 - fallen die Kurse tiefer, ist auch ein Einbruch unter das 11.619er-Zwischentief zu befürchten, und dann ist erst einmal viel Luft nach Süden, erst zwischen 11.400 und 11.500 Punkten dürfte der Markt dann wieder eine Pause einlegen. Dieses Szenario ist derzeit auch das wahrscheinlichere.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände




























































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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