Im Vorfeld des G20-Treffens in Japan, wo US-Präsident Donald Trump am Samstag auf Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping treffen wird, um über den Handelskonflikt beider Länder zu sprechen, zeigten sich Investoren zunächst überwiegend zurückhaltend. Der Ausgang der Gipfeltreffen dürfte auch die Reaktionen der Notenbanken und die weitere Entwicklung an den Börsen stark beeinflussen. In den vergangenen Tagen gab es von der Konjunkturfront einige Enttäuschungen zu vermelden und zu verdauen, was erhebliche Rezessionssorgen aufkommen ließ. Das erste Halbjahr verlief bei deutschen Blue Chips dennoch ausgesprochen freundlich, schließlich verbuchte der Leitindex DAX innerhalb dieses Zeitraums einen Zuwachs um 17,4 Prozent.

Am stärksten bergauf ging es am letzten Handelstag im Juni mit der Aktie der Deutschen Bank. Sie profitierte nämlich von einem erfolgreich absolvierten Stresstest in den USA und erzielte einen Tagesgewinn von 3,3 Prozent. Der deutsche Branchenprimus hat den zweiten Teil des jährlichen US-Stresstests für große Finanzkonzerne mit seiner Tochter DB USA erfolgreich bestanden. Am Donnerstagabend teilte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) mit, dass man keine Einwände gegen die Kapitalpläne des Unternehmens habe. Zur Erinnerung: In den vergangenen Jahren war sie mit ihrem US-Geschäft dreimal bei der Prüfung durchgefallen.

Kräftige Wertzuwächse gab es am Freitag auch bei der Henkel-Aktie zu vermelden, die sich auf Tagessicht um 2,2 Prozent verteuert hat. Das Papier profitierte dabei vor allem von einer positiven Analystenstudie. Von der britischen Investmentbank HSBC wurde die Henkel-Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 107 Euro in die Bewertung wieder aufgenommen. Der zuständige Analyst stufte den jüngsten Kursrutsch als übertrieben ein und ist der Meinung, dass das Geschäft mit Klebstoff-Technologien aus fundamentaler Sicht unterbewertet sei. Das erste Halbjahr verlief für den DAX-Wert dennoch ausgesprochen unerfreulich. In den ersten sechs Monaten gab es nämlich einen Kursverlust in Höhe von 9,8 Prozent zu beklagen.

Was am Freitag an der Börse sonst noch wichtig war


Apple kündigt Abgang von Chefdesigner Jony Ive an


Apple verliert einen seiner wichtigsten und bekanntesten Manager. Chefdesigner Jony Ive werde das Unternehmen verlassen, um eine eigene Firma zu gründen, teilte Apple am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. "Jony ist eine einzigartige Persönlichkeit in der Design-Welt und seine Rolle bei Apples Revival kann nicht stark genug betont werden", erklärte Konzernchef Tim Cook.

Nike enttäuscht mit Gewinnentwicklung - Aktienkurs fällt


Der US-Sportartikelriese Nike hat Anleger mit einer überraschend schwachen Gewinnentwicklung enttäuscht. Der Gewinn je Aktie habe im vierten Quartal habe bei 62 US-Cent gelegen, teilte der Adidas-Rivale am Donnerstag nach US-Börsenschluss in Beaverton mit. Der Aktienkurs von Nike sackte im nachbörslichen Handel in einer ersten Reaktion um mehr als ein Prozent ab.

Deutsche Bank streicht bei Postbank-Integration 750 Stellen


Die Deutsche Bank streicht bis Ende 2020 im Zuge der Eingliederung der Postbank rund 750 weitere Vollzeitstellen. Darüber hinaus könnten weitere 1200 Stellen wegfallen. Dazu laufen derzeit noch Verhandlungen mit Betriebsräten und Gewerkschaften. Unterdessen ist der Interessenausgleich für die Neuaufstellung der Zentrale der DB Privat- und Firmenkundenbank mit Standorten in Frankfurt und Bonn seit Donnerstagabend unter Dach und Fach, wie die Deutsche Bank am Freitag bekannt gab.