Chart 1 - DAX im Stunden-Chart
Ein Verlust von rund 20 Prozent in 14 Tagen zeigt, dass Investoren in Panik verfallen waren - zwar verzeichnete der Index schon viele Kursrückgänge ähnlicher oder größerer Dimension, doch nur selten fanden diese in so hohem Tempo statt. Eine Auswertung ähnlicher Crashs (siehe gestrige Analyse) lässt erkennen, dass die Phase extremer Kursschwankungen mit großer Wahrscheinlichkeit noch nicht vorbei ist - nie bremste der DAX in vergleichbaren Fällen von 100 auf 0 ab, sondern schlitterte oft noch ein Stück nach Süden bevor er sich endgültig stabilisierte. Was auch verständlich ist, da kaum alle Anleger gleichzeitig wieder zugreifen, eine Bodenbildung vollzieht sich häufig in mehreren Schüben.
Aktuell hat dieser Prozess gerade erst angefangen, so dass das Risiko eines neuen Abwärtsrutsches auf Sicht der kommenden Wochen noch sehr hoch ist. Jetzt müssen sich neue Kauf-, aber auch Verkaufszonen auf beiden Seiten des aktuellen Kursniveaus erst wieder frisch ausbilden. Auf der Oberseite ist ein für potenzielle Wendepunkte geeignetes Areal frühestens wieder um 10.650 und dann bei rund 10.800/10.900 Zähler auszumachen, wo in den vergangenen Wochen noch eine Unterstützung mit mehreren markanten Zwischentiefs lag. Anleger dürften eine erneute Erholung in diese Zone nutzen, um noch einmal mit einem blauen Auge aus bereits bestehenden und immer noch gehaltenen Long-Positionen herauszukommen. Dadurch könnte sich dieser Bereich nun in einen Widerstand verwandeln - wenn eine Bärenmarktrally sich überhaupt so weit nach oben zieht, was maximal zu 50 Prozent wahrscheinlich ist.
Auf der Unterseite ist dagegen frühestens bei 8800/8900 Punkten wieder mit stärkerer Nachfrage zu rechnen. Dort finden sich zwischen Ende 2013 und Anfang 2015 zahlreiche Wendepunkte, die erneut Käufer anlocken könnten. Ein Test dieser Zone ist nach dem Ende der laufenden Zwischenerholung relativ sicher.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.
Chart 4 - DAX-Spezialchart
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Unterstützungen und Widerstände
Trading-Idee kurzfristig (steigend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | XM5PD9 |
Emittent | Deutsche Bank |
Laufzeit | 3/31/16 |
Basispreis | 8,800 |
Knock-Out-Schwelle | 8,800 |
Hebel | 9.0 |
Kurs in Euro | 10.97 |
Trading-Idee kurzfristig (fallend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU0VZW |
Emittent | UniCredit |
Laufzeit | 12/16/15 |
Basispreis | 10,800 |
Knock-Out-Schwelle | 10,800 |
Hebel | 11.0 |
Kurs in Euro | 9.03 |
Trading-Idee langfristig (steigend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Optionsschein Long |
WKN | UZ8 CVA |
Emittent | UBS |
Laufzeit | 12/18/15 |
Basispreis | 7,600 |
Knock-Out-Schwelle | 7,600 |
Hebel | 4.3 |
Kurs in Euro | 22.97 |
Trading-Idee langfristig (fallend) | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Short |
WKN | HY8 GMU |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 9/30/15 |
Basispreis | 15,125 |
Knock-Out-Schwelle | 15,125 |
Hebel | 1.9 |
Kurs in Euro | 52.28 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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