Der DAX steht aktuell unter Druck und muss sich entscheiden: Bricht er Richtung Allzeithoch nach oben aus oder verliert er sein wichtiges Level bei 15.330 Punkten und rutscht nach unten ab. Zudem werden diese Quartalszahlen heute wichtig.
Am Mittwoch hatte der DAX zunächst weiter zu kämpfen. Im frühen Handel sackt er bis auf 15.250 Punkte ab und kann sich bis Mittag auf 15.300 Punkte hochhangeln. Gegen Abend stand er dann sogar kurz vor der Marke von 15.400 Zählern und konnte sich somit wieder leicht ins Plus hangeln.
Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen schnürt Europas Börsen die Luft ab. "Die hohen Erwartungen, dass die Fed zum Jahresende die Zinsen senken könnte, haben sich zerschlagen und wurden ersetzt durch die Sorge vor drei Erhöhungen in rascher Abfolge, um die Preisspirale zu stoppen", sagte Susannah Streeter, Marktexpertin beim Finanzdienstleister Hargreaves Lansdown.Für Aufsehen sorgte die geplante Entflechtung der Dax-Konzerne Fresenius und FMC. Lesen Sie hier mehr dazu.
An den US-Börsen fieberten die Investoren der Veröffentlichung der jüngsten Sitzungsprotokolle der US-Notenbank am Abend entgegen. Die US-Futures notierten vorbörslich kaum verändert. "Nach den jüngsten Aussagen hinsichtlich weiterer Zinsschritte befürchten die Marktteilnehmer unangenehme Details", sagte Analyst Christian Henke vom Broker IG. "Der derzeitige Abwärtsdruck an den Aktienmärkten könnte anhalten."
In Erwartung frischer Zinssignale haben die Anleger an der Wall Street Aktien am Mittwoch nur mit spitzen Fingern angefasst. Der Dow-Jones-Index und der breiter gefasste S&P 500 notierten je 0,2 Prozent im Plus bei 33.201 und 4007 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 0,5 Prozent auf 11.553 Punkte zu.
Am Abend (MEZ) werden die Mitschriften der Zinssitzung der US-Notenbank Fed von Anfang Februar veröffentlicht. Sie gewähren sehr wahrscheinlich Einblicke in die Breite der Debatte bei der Zentralbank darüber, wie weit die Zinssätze möglicherweise noch angehoben werden müssen, um die Inflation zu bremsen. "Wir erwarten, dass alle Indikatoren darauf hindeuten, dass die Fed in ihrem Inflationskampf restriktiv bleibt", sagte Peter Cardillo, Chefmarktökonom bei Spartan Capital Securities.
Bei den Einzelwerten euphorisierte eine Prognoseanhebung die Anleger von Palo Alto. Die Papiere des Cybersicherheitsunternehmens sprangen um mehr als zehn Prozent an. Die in den USA notierten Titel des chinesischen Suchmaschinen-Betreibers BaiduBID.O stiegen um 5,7 Prozent. Der Konzern verzeichnete dank robuster Werbeeinnahmen und eines starken Cloud-Geschäfts einen Gewinnsprung und will eigene Aktien zurückkäufen.
Trotz der Aussicht auf eine geringere Gewinnausschüttung notierten die Titel von Intel rund ein Prozent höher. Im Rahmen seiner Strategie zur Verbesserung der Kapitalstruktur wird der US-Chipkonzern seine Quartalsdividende kürzen.
DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Mittwoch
Am Mittwochabend können die Aktien von Fresenius Medical Care um 7,56 Prozent zulegen. Dahinter folgt Henkel mit 1,44 Prozent und Adidas mit 1,64 Prozent.
Auf der anderen Seite des DAX verlieren Fresenius 5,03 Prozent, Deutsche Börse 2,78 Prozent und Deutsche Bank 2,29 Prozent.
(Mit Material von Reuters und dpa-Afx)