China-Lockerungen beflügeln. Kupfer und Ölpreis legen ebenfalls zu.
Weitere Corona-Lockerungen in China und damit die Aussicht auf eine Erholung der chinesischen Wirtschaft haben den Aktienmarkt am Dienstag nach dem verlängerten Weihnachtswochenende beflügelt. Der DAX lag am Nachmittag 0,8 Prozent im Plus bei 14054 Punkten. Auch der EuroStoxx50 legte 0,7 Prozent zu. Die Aufhebung der Quarantänepflicht für Einreisende nach China und die Aussicht auf anziehenden Shopping-Tourismus kaufkräftiger Chinesen beflügelte europäische Luxus-Aktien wie LVMH, Kering und Moncler. Die Hoffnung auf eine steigende Nachfrage aus China verhalf Industriemetallen wie Kupfer, Zink, Blei und Nickel zu einem Plus von bis zu 1,9 Prozent
Zu den stärksten Werten zählte am Dienstag auch der Autobauer Porsche AG. Die Aktie lag mit einem Plus von vier Prozent zeitweise an der DAX-Spitze.
Damit hat der DAX seine Aufwärtsbewegung von Freitag fortgesetzt. In der letzten Woche des Jahres wird jedoch mit eher schwachen Handelsumsätzen gerechnet. Viele Marktteilnehmer sind im Weihnachtslaub.
Die China-Lockerungen haben am Dienstag auch den Ölpreis auf den höchsten Stand seit drei Wochen gebracht. Preistreibend wirkte auch die Furcht vor Versorgungsengpässen wegen der Winterstürme in den USA. Rohöl der Sorte Brent verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 84,43 Dollar pro Barrel. Der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI zog um 0,5 Prozent auf 79,99 Dollar pro Barrel an.
Die zunehmende Risikofreude der Anleger setzte am Devisenmarkt den Dollar unter Druck, der in Krisenzeiten als "sicherer Hafen" angesehen wird. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, gab um bis zu 0,2 Prozent auf 103,88 Punkte nach.
Wirtschaftsverbände und Ökonomen verhalten optimistisch
In Deutschland gab es verhalten positive Signale von Unternehmensverbänden und Volkswirten. So rechnet der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, mit einem milden Verlauf der Winterrezession. Der Handelskammerverband DIHK hofft auf ein Ende der Lieferkettenprobleme. Die Container-Frachtpreise näherten sich bereits ihren langjährigen Normalwerten, die Staus vor internationalen Häfen lösten sich langsam auf, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian. Laut einer Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft ist allerdings die Lage in vielen Branchen wegen der globalen Eintrübung der Wirtschaft weiterhin angespannt.
Die im Ökonomen-Barometer von €uro am Sonntag (Ausgabe 51/52 2022) befragten Volkswirte beurteilten in der Dezember-Umfrage die Lage der deutschen Wirtschaft erneut besser. Vor allem Der Ausblick auf 2023 hellte sich deutlich auf. 56 Prozent der Teilnehmer der Umfrage rechnen damit, dass die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr ein kleines Plus zwischen null und einem Prozent schafft. 27 Prozent rechnen mit einer leichten Rezession mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung zwischen Null und einem Prozent.