Chart 1 - DAX im Stunden-Chart
Der Bereich um 11.870/11.880 ist in der vergangenen Woche an insgesamt vier Tagen Schauplatz von stärkerer Abgabebereitschaft geworden. Doch es ist nicht die große Masse, die dort verkauft - das Handelsvolumen ist stets unterdurchschnittlich. Diese Entwicklung ist damit nur als kleine Konsolidierungsphase anzusehen, durch die der Index die jüngste, von 11.200 Punkten ausgehende Aufwärtswelle "verdaut", die erst vor eineinhalb Wochen gestartet war.
Anlass zur Sorge bestünde erst, wenn der Deutsche Aktienindex unter seinen Monatsdurchschnittspreis bei aktuell knapp 11.630 Punkten zurück fällt. Käufe über diesem Mittelwert waren in der Vergangenheit oft ein guter Richtungsindikator. Bleiben sie aus, wäre eine Fortsetzung der im April begonnenen Abwärtsbewegung wieder wahrscheinlicher, Kursziele liegen dann bei 10.600 bis 11.000 Punkten. Momentan stehen die Chancen für weitere Gewinne jedoch etwas höher, zumindest bis an die letzten Zwischenhochs bei 12.050/12.079, vermutlich sogar darüber hinaus.
Eine gute Prognose für den kurzfristigen Spielraum nach oben liefert auch jetzt wieder der Abstand zum Monatsdurchschnittspreis: Nach oben entfernte sich der DAX in der Vergangenheit rund 4 bis 5,7 Prozent von seinem Durchschnitt, daraus errechnen sich Werte von 12.090 bis 12.290 Zählern. Passende Zertifikate, um die Strecke bis zu den Kurszielen auf beiden Seiten Gewinn bringend zu nutzen, finden sich wie immer am Ende der Analyse.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.
Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.
Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.
Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis
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Unterstützungen und Widerstände
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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