Einer Umfrage zufolge sind Anleger für die Konjunktur der Euro-Zone zuversichtlicher. Auch in der Wirtschaft ist die Stimmung so gut wie seit 17 Jahren nicht. +
Der Dax war im Handelsverlauf zeitweise auf 13.407 Punkte gestiegen und war damit nur noch etwa 120 Zähler von seinem im November erzielten Rekordhoch entfernt. "Der klare Anstieg über den wichtigen Widerstand bei 13.200 Punkten zeigt, dass die Bullen wieder die Kontrolle übernommen haben", betonte Börsenexperte Milan Cutkovic vom Berliner Brokerhaus AxiTrader. Als Bullen werden an der Börse die Optimisten bezeichnet, als Bären die Pessimisten. Auch andernorts übernahmen die Bullen das Ruder: Der britische Index "Footsie" markierte ein neues Rekordhoch von 7733 Zählern. Der MSCI-Weltindex erklomm den achten Tag in Folge eine Bestmarke. An der Börse in den USA signalisierten die Terminkontrakte kaum veränderte Kurse, der Standardwerteindex Dow Jones hatte vergangene Woche aber erstmals die 25.000er Marke überwunden und drei Tage in Folge einen Schlusskurs-Rekord erzielt.
AUTOBAUER BEI ANLEGERN BESONDERS BELIEBT
Wegen des schwächeren Euro waren vor allem Aktien von exportorientierten Unternehmen gefragt. Die Gemeinschaftswährung verbilligte sich um ein halbes Prozent auf 1,1968 Dollar und verbesserte damit die Wettbewerbschancen europäischer Firmen auf dem Weltmarkt. Anleger griffen vor allem bei Autowerten zu, der europäische Branchenindex stieg auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch von 656 Punkten. Im Dax legten BMW, Daimler und Volkswagen bis zu zwei Prozent zu. Renault waren mit plus 1,5 Prozent unter den Top-Favoriten in Paris. In Mailand kletterten die Papiere von Fiat Chrysler auf ein Rekordhoch von 18,48 Euro.
Im Technologieindex TecDax zogen die Aktien von Wirecard um bis zu 5,5 Prozent und notierte mit 104,95 Euro erstmals dreistellig, nachdem Analysten sich positiv über den Zahlungsdienstleister geäußert hatten.
In London zog der Baby-Ausstatter Mothercare mit einem 32-prozentigen Kurssturz die Blicke auf sich. Der Konzern schockte seine Anleger mit einer Gewinnwarnung.
MILLIARDEN-ÜBERNAHMEN IN DER BIOTECH-BRANCHE
Ebenfalls im Rampenlicht stand der Biotech-Sektor: So will der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk die Firma Ablynx aus Belgien für 2,6 Milliarden Euro übernehmen will. Nordisk-Aktien markierten mit 340 Kronen ein Eineinhalb-Jahres-Hoch. Ablynx-Titel blieben zunächst vom Handel ausgesetzt. Die in den USA gelisteten Ablynx-Aktien schossen vorbörslich um 47 Prozent in die Höhe.
In den USA will Celgene den Blutkrebsspezialisten Impact Biomedicines für bis zu sieben Milliarden Dollar kaufen. Im vorbörslichen US-Geschäft lagen Celgene 0,6 Prozent im Plus.