Dax und EuroStoxx50 legten am Montag jeweils mehr als drei Prozent auf 10.839 und 2856 Punkte zu. Aktienhändler Keith Temperton vom Brokerhaus Tavira warnte allerdings vor möglichen Kurs-Rückschlägen. "Nichts rechtfertigt die aktuellen Kurse von Aktien und Rohstoffen, abgesehen von den Konjunkturhilfen der Notenbanken."

An den Rohstoffmärkten vertrauten Investoren auf die heilsame Wirkung der billionenschweren Geldspritzen von EZB, Fed & Co. Die Ölsorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 6,1 Prozent auf 34,47 Dollar je Barrel (159 Liter). "Eine steigende Nachfrage und die massiven Produktionskürzungen dürften im zweiten Halbjahr für ein beträchtliches Angebotsdefizit sorgen", prognostizierte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Dies verhalf Ölkonzernen wie BP, Total oder Shell zu Kursgewinnen von bis zu 7,4 Prozent.

GOLD ALS VERSICHERUNG GEGEN KURSTURBULENZEN GESUCHT


Das wichtige Industriemetall Kupfer gewann zwei Prozent auf 5284,50 Dollar je Tonne. Auch bei Palladium griffen Investoren beherzt zu. Das zur Herstellung von Auto-Katalysatoren verwendete Edelmetall gewann bis zu 9,1 Prozent auf 2073,50 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) und steuerte auf einen der größten Tagesgewinne seiner Geschichte zu. Vor diesem Hintergrund verbuchten Minen-Betreiber wie Anglo American, Antofagasta, BHP Billiton, Fresnillo, Glencore und Rio Tinto Kursgewinne von teilweise mehr als neun Prozent.

Gleichzeitig kletterte der Preis für die "Antikrisen-Währung" Gold auf ein Siebeneinhalb-Jahres-Hoch von 1764,55 Dollar je Feinunze. Für heimische Investoren war es mit 1632,94 Euro sogar so teuer wie noch nie. "Anleger kaufen Gold weiterhin als Versicherung gegen eine Korrektur bei Aktien", sagte Carlo Alberto De Casa, Chef-Analyst des Brokerhauses ActivTrades.

TOURISTIK-WERTE AUF HÖHENFLUG - RYANAIR HEBEN AB


Am Aktienmarkt standen Touristikwerte ganz oben auf der Einkaufsliste der Anleger. Der europäische Branchenindex gewann gut fünf Prozent und die Titel von TUI legten sogar rund 16 Prozent zu. Mut machten Börsianer die Gespräche zwischen mehreren europäischen Staaten über Details zu Urlaubsreisen in den kommenden Sommerferien.

Trotz einer erneuten Prognose-Senkung legten die Titel von Ryanair zwölf Prozent zu. "Das Wichtigste ist derzeit, die Verluste zu minimieren", sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. "Und genau das tut Ryanair." Der irische Billig-Flieger kündigte Stellenstreichungen an und warnte vor dem Aus für die Tochter Lauda Air.

Gefragt waren auch die Papiere von Thyssenkrupp, die sich um gut acht Prozent verteuerten. Einem Insider zufolge lotet der angeschlagene Konzern bei ausländischen Konkurrenten Optionen für die verlustreiche Stahlsparte aus.

In Paris gewannen die Aktien Peugeot und Renault jeweils etwa vier Prozent. Die französische Regierung plant einen Schutzschirm für die Automobil-Industrie. In Mailand verhalf die Aussicht auf milliardenschwere Staatsgarantien dem Peugeot-Fusionspartner Fiat Chrysler zu einem Kursplus von fast fünf Prozent.

rtr