Der MDAX, in dem die mittelgroßen Unternehmen repräsentiert sind, stieg am Donnerstag um 0,03 Prozent auf 22 263,22 Zähler. Für den Technologiewerte-Index TecDAX ging es um 0,07 Prozent auf 1837,52 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) verlor 0,14 Prozent auf 3312,84 Punkte.

BÖRSIANER: ERSTE GEWINNMITNAHMEN NACH TRUMP-RALLY

"Die Investoren, die auf dem hohen Niveau eingestiegen sind, haben mittlerweile kein gutes Gefühl mehr mit ihren Positionen", kommentierte Börsenexperte Jochen Stanzl von CMC Markets. Die Anzeichen mehrten sich, dass die Aktienrally seit dem Wahlsieg Donald Trumps nun langsam zu Ende gehe, weshalb die Anleger begännen, ihre Gewinne mitzunehmen, so Stanzl.

Die Bekanntgabe aktueller Inflationszahlen aus der Eurozone hatte einen leicht dämpfenden Effekt auf die Kurse. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sind die Erzeugerpreise im November im Jahresvergleich erstmals seit dreieinhalb Jahren gestiegen. Volkswirte hatten hingegen einen leichten Rückgang erwartet. Der US-Arbeitsmarkt hat sich laut einer Umfrage des privaten Jobdienstleisters ADP im Dezember schwächer entwickelt als erwartet. Die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sind in der vergangenen Woche deutlicher als erwartet zurückgegangen.

DEUTSCHE BANK FEST NACH WEITERER EINIGUNG MIT US-JUSTIZ

Die Aktien der Deutschen Bank (Deutsche Bank) reagierten mit einem Gewinn von 1,12 Prozent auf eine weitere Einigung des Geldhauses mit der US-Justiz. Mit der Zahlung von 95 Millionen Dollar legte das Institut einen Rechtsstreit bei. Dabei ging es um Vorwürfe, die Bank habe durch ein Netz von Strohfirmen versucht, Steuern in den USA zu vermeiden. Damit summiert sich das Kursplus in den ersten vier Handelstagen dieses Jahres bereits auf rund 7 Prozent. Seit Ende September haben Papiere der Deutschen Bank sogar mehr als 80 Prozent an Wert zugelegt.

Die Aktien der Deutschen Post (Deutsche Post) profitierten von einem positiven Analystenkommentar und verteuerten sich um 1,18 Prozent. Die Deutsche Bank stufte die Titel des Logistikkonzerns von "Hold" auf "Buy" hoch und erhöhte das Kursziel von 28,20 auf 35,00 Euro. Analyst Andy Chu begründete dies mit seiner Erwartung eines stärkeren und länger anhaltenden Wachstums der Paketsparte DHL Express als bislang angenommen. Der Experte erhöhte zudem seine Gewinnprognosen (EPS) für die Jahre 2016 und 2017.

LINDE AM DAX-ENDE NACH NEGATIVEN ANALYSTENKOMMENTAREN

Die Linde-Titel (Linde) fielen nach verhaltenen Analystenstudien um 1,48 Prozent. Eine Doppelabstufung durch das Bankhaus Metzler schickte die Aktien des Anlagenbauers Dürr um knapp 4 Prozent auf Talfahrt. Die US-Bank JPMorgan sorgte mit Abstufungen für Bewegung bei Versicherungsaktien. Analyst Ashik Musaddi schätzt die Dividendenaussichten von Talanx vorsichtiger ein und sieht das Wachstum und den Cashflow von Hannover Rück (Hannover Rueck) als unterdurchschnittlich an. Talanx-Titel fielen um 3,53 Prozent, die Anteilsscheine von Hannover Rück um knapp 2 Prozent.

Zu den MDax-Spitzenreitern zählten hingegen die Papiere von Airbus (Airbus SE) mit einem Plus von 1,48 Prozent. Hochstufungen der Investmentbanken Morgan Stanley und JPMorgan gaben den Aktien des Luft- und Raumfahrtkonzerns Rückenwind./edh/stb