Thema war weiterhin der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Am 10. Oktober beginnt die nächste Gesprächsrunde. Es überwiege auf dem Börsenparkett die Hoffnung auf eine Annäherung, sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Brokerhaus AxiTrader. "Da US-Präsident Trump derzeit in Washington unter starkem innenpolitischen Druck steht, könnte er Fortschritte im kontroversen und lang anhaltenden Handelsstreit gut gebrauchen." In den USA signalisierten die Futures einen festeren Handelsauftakt.

Allerdings drückten schwache Konjunkturdaten in Europa auf die Stimmung. Die Geschäfte der deutschen Industrie laufen so schlecht wie seit dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise Mitte 2009 nicht mehr. "Der Abschwung hat sich verschärft", sagte Markit-Ökonom Phil Smith. Die trüben Aussichten verhalfen dem Dollar zu Gewinnen im Vergleich zu anderen Währungen. Er legte zeitweise 0,2 Prozent zu und notierte auf dem höchsten Stand seit Mai 2017. Gold geriet im Gegenzug unter Druck, das Edelmetall verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 1459,51 Dollar pro Feinunze (31 Gramm). Kurzfristig seien weitere Verluste bis auf 1430 Dollar möglich, sagte Alexander Zumpfe, Experte beim Goldhändler Heraeus.

Das Pfund fiel auf den niedrigsten Stand seit drei Wochen. Mit 1,2246 Dollar notierte es 0,3 Prozent niedriger als am Vortag. Premierminister Boris Johnson kündigte an, "sehr bald" Ideen zum Brexit vorzulegen. "Was wir tun werden, ist, unseren Freunden einen Vorschlag machen, und wir denken, dass es ein guter Vorschlag ist", sagte er. Der Premierminister strebt ein Abkommen über einen EU-Austritt beim EU-Gipfel am 17. bis 18. Oktober an. Viele EU-Diplomaten sind jedoch skeptisch, dass ein Durchbruch möglich ist. Auch Börsianer äußerten sich zurückhaltend.

POST GEHÖRT ZU GRÖSSTEN VERLIERERN IM DAX


Mit einem Abschlag von zeitweise mehr als drei Prozent waren die Aktien der Deutschen Post unter den schwächsten Titeln im Dax. Das Unternehmen will in den kommenden Jahren sein Kerngeschäft stärken und den Gewinn steigern. Die Experten von Baader Helvea verwiesen darauf, dass die Ziele bis 2022 aber bescheidener seien als erwartet. Die Wachstumsrate von drei Prozent sei etwas vorsichtiger als angenommen, schrieben auch die Berenberg-Analysten.

Vor Ablauf der Bieterfrist gaben die Osram-Aktien bis zu 2,2 Prozent nach und notierten mit 39,45 Euro unter den 41 Euro, die der Chip- und Sensorhersteller AMS bietet. Die Österreicher müssen bis zur letzten Minute um den Erfolg ihres 4,5 Milliarden Euro schweren Übernahmeangebots zittern. Bis Montagabend - 30 Stunden vor Ablauf der Frist - hatte AMS erst Zugriff auf 25,1 Prozent an Osram. Die Österreicher müssen bis Dienstag (24 Uhr) auf mindestens 62,5 Prozent an dem Münchner Lichtkonzern kommen, damit die Übernahme klappt. Die AMS-Papiere legen bis zu 4,7 Prozent zu.

Die Aktien des britischen Sanitärprodukte-Herstellers Ferguson notierten bis zu 5,3 Prozent fester. Trotz erhöhter Konjunktursorgen sei das Unternehmen im vierten Quartal vorangekommen, schrieben die Experten der Investmentbank Jefferies. Die Auftragsbücher ließen auf "moderates Wachstum in den kommenden Monaten" schließen.

rtr