Am Freitag hielt sich der Deutsche Aktienindex eng an unser Drehbuch. Mit dem frühen Rückfall unter die seit Februar bestehende Aufwärtstrendlinie (grün gestrichelt) kam verstärkt Abgabedruck auf, zügig wurden die beiden Tiefpunkte bei 12.310/12.320 angelaufen. Als auch hier keine Gegenwehr erfolgte, brachen die Dämme und der Markt rauschte bis an die Unterseite des längerfristigen Aufwärtskanals bei rund 12.190 (siehe Tageschart).
Gleich zu Wochenbeginn steht somit viel auf dem Spiel. Im besten Fall kommt es ähnlich wie beim letzten Test der Geraden im November und Dezember 2016 zu einer kräftigen Erholung und der Rücksetzer wird als Schnäppchengelegenheit wahrgenommen. Alle zuvor durchbrochenen Kursniveaus dürften sich bei Erholungsversuchen allerdings als Widerstände erweisen, an denen eine Gegenbewegung jederzeit auslaufen kann.
Auf Seite 2: Schwache Statistik
Die Chancen für eine mittelfristig positive Entwicklung sind aber eher gering. In den vergangenen Wochen zeigte der DAX bereits zu viele Schwächesignale. Auch die bevorstehende, saisonal schwierige Phase dürfte viele Investoren zurückhalten. Anleger die in der 30. Kalenderwoche eingestiegen sind und ihre Position bis Ende August gehalten haben, verzeichneten in den vergangenen zehn Jahren mehrheitlich Verluste. Doch nicht nur die Trefferquote von 45 Prozent mahnt zur Vorsicht. Auch das durchschnittliche Minus in dem Zeitraum von 1,8 Prozent stellt ein klares Warnsignal dar, gerade vor dem Hintergrund, dass der DAX langfristig steigt (Auswertung unter dem Wochenchart).
Auf Seite 3: Empfehlung der Redaktion
Kurzfristig ist nach Verlusten von knapp vier Prozent seit Mitte Juli mit einer technischen Gegenbewegung zu rechnen, mittelfristig sind aber fallende Notierungen wahrscheinlicher. In den vergangenen Jahren lief der DAX mehrfach bis an seine 200-Tage-Linie (violett) zurück, wenn es wie zuletzt zu einem Wochenverlust von mehr als drei Prozent kam (Indikator unter dem Wochenchart). Die stark beachtete Signallinie verläuft rund 3,5 Prozent unter dem aktuellen Niveau bei etwa 11.800.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 12.500 | horizontal | schwach |
Widerstand 1 | 12.310/12.320 | horizontal | schwach |
Unterstützung 1 | 12.190 | Aufwärtstrend | mittel |
Unterstützung 2 | 11.800 | 200-Tage-Linie | mittel |
Trading-Ideen
Trading-Ideen | |
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Spekulation auf steigende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU8XKF |
Emittent | UniCredit |
Laufzeit | 29.09.2017 |
Basispreis | 11.075 |
Knock-Out-Schwelle | 11.075 |
Hebel | 10,5 |
Kurs in EUR | 11,65 |
Spekulationauf fallende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU77MB |
Emittent | UniCredit |
Laufzeit | 29.09.2017 |
Basispreis | 13.325 |
Knock-Out-Schwelle | 13.325 |
Hebel | 10,9 |
Kurs in EUR | 11,20 |
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily.
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