Der DAX schließt erneut mit einer neuen Bestmarke. Die US-Notenbank Fed hatte am Vorabend die Prognosen zum Wirtschaftswachstum sowie zur Preisentwicklung kräftig erhöht und setzt im Kampf gegen die Corona-Krise unverändert auf eine extrem lockere Geldpolitik. Trotz der höheren Inflationsprognose haben die US-Notenbanker ihre Zinserwartungen nicht verändert und rechnen bis 2023 weiter mit Leitzinsen an der Nullmarke. Hohes Wachstum bedeute für die Fed noch lange nicht, dass die Leitzinsen steigen.
An den Börsen in Übersee verpuffte die Freude über die lockere Geldpolitik schnell. Steigende Anleiherenditen machten vor allem Technologiewerten zu schaffen. Der Nasdaq-Index verlor am Donnerstag im frühen Handel 1,8 Prozent auf 13.299 Punkte. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte trat bei 33.028 Punkten auf der Stelle.
Gewinner im Leitindex war am Donnerstag die Deutsche Bank-Aktie mit einem Plus von knapp fünf Prozent. Schlusslicht waren die Volkswagen-Vorzüge, die in den vergangenen Tagen einen Höhenflug hingelegt hatten. Das Auto-Papier verlor rund 2,5 Prozent.
Was am Donnerstag an der Börse außerdem wichtig war
Wacker Neuson überrascht mit Dividende und Aktienrückkauf - Aktie legt zu
Der Baumaschinen-Hersteller Wacker Neuson will trotz eines Gewinneinbruchs im vergangenen Jahr Geld an seine Aktionäre zurückgeben. Nach einer Nullrunde für das Jahr 2019 sollen die Anteilseigner für 2020 eine Dividende von 60 Cent je Aktie erhalten, teilte das im SDax gelistete Unternehmen überraschend am Donnerstag in München mit. Dies sei deutlich mehr als von Analysten im Schnitt erwartet, hieß es. Zudem will Wacker Neuson für bis zu 53 Millionen Euro eigene Aktien vom Markt zurückkaufen. Dabei soll es um bis zu 3,5 Prozent des Grundkapitals oder gut 2,45 Millionen Papiere gehen. Der Aktienkurs schoss nach den Nachrichten um rund vier Prozent nach oben.
Pharmazulieferer Sartorius erhöht Prognose - Aktie steigt zweistellig
Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius profitiert weiterhin kräftig von der Corona-Pandemie. Nach einem starken Jahresstart erhöhte der Konzern die Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr. Beim Umsatz werde jetzt ein um Währungseffekte bereinigter Anstieg von rund 35 Prozent erwartet, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Göttingen mit. Bisher hatte die Prognose bei einem Plus von 19 bis 25 Prozent gelegen. An der Börse sorgten die Nachrichten der Niedersachsen für ein Kursfeuerwerk. Die im MDax notierte Vorzugsaktie legte zweistellig zu.
Rheinmetall blickt nach Corona-Delle zuversichtlich nach vorne
Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall will nach den Corona-Belastungen im vergangenen Jahr 2021 wieder wachsen. Umsatz und Rendite sollen klar zulegen, wie der MDax-Konzern am Donnerstag in Düsseldorf bei der Vorlage ausführlicher Jahreszahlen mitteilte. Unternehmenschef Armin Papperger erhofft sich auch von der kürzlich eingeführten neuen Organisationsstruktur für die kommenden Jahre Wachstumsimpulset. Für die Aktie ging es bergauf.
Eckert & Ziegler verdient mehr als erwartet - Aktie auf Rekordhoch
Der Strahlentechnik-Konzern Eckert & Ziegler hat im vergangenen Jahr mehr verdient als erwartet - zumindest je Aktie. Das Ergebnis je Anteil habe 2020 voraussichtlich bei 1,11 Euro gelegen, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Mittwochabend in Berlin mit. Der Gewinn je Aktie fiel damit rund elf Prozent höher aus, als das Unternehmen zuletzt prognostiziert hatte. Im Jahr 2019 waren es - an den Aktiensplit angepasst - 1,07 Euro je Anteilsschein gewesen. Die Höhe der Dividende sowie die Prognose für 2021 soll nach der Aufsichtsratssitzung am 25. März bekannt gegeben werden, hieß es weiter. Der vollständige Geschäftsbericht für das vergangene Jahr folge dann am 16. April.
BMW-Entwicklungschef: 5 Milliarden Umsatzpotenzial mit digitalen Upgrades 2030
Der Autobauer BMW rechnet in den kommenden Jahren mit milliardenschweren Umsatzchancen durch digitale Upgrades bei den Funktionen in seinen Autos. Entwicklungschef Frank Weber bezifferte das jährliche Umsatzpotenzial am Donnerstag während einer Investoren- und Analystenveranstaltung auf 5 Milliarden Euro bis Ende des Jahrzehnts. Dabei geht es sowohl um Zusatzfunktionen, die beim Kauf des Autos gebucht werden können, als auch solche, die Kunden mit sogenannten Over-the-air-Upgrades im Nachhinein im vernetzten Auto dazubuchen können, wie ein BMW-Sprecher sagte. Zu möglichen Effekten auf den Gewinn wollte Weber zunächst keine Angaben machen.
HeidelbergCement nach gutem Jahresstart optimistisch für 2021
Der Baustoffkonzern HeidelbergCement zeigt sich nach dem Corona-Jahr 2020 weiterhin zuversichtlich für das laufende Jahr. Die Nachfrage werde sich in vielen Märkten positiv entwickeln, sagte Unternehmenschef Dominik von Achten am Donnerstag bei Vorlage der Bilanz. Rückenwind erwartet er von den teils großen Infrastrukturprogrammen in vielen Ländern. Auch der private Wohnungsbau dürfte weiter zulegen. Allerdings seien steigende Kosten für Rohstoffe, sekundäre zementartige Materialien und Energie zu erwarten.
Betriebsgewinn halbiert - SNP korrigiert rückwirkend Bilanz für 2019
Turbulenzen bei SNP: Der IT- und Software-Anbieter muss rückwirkend in seiner Bilanz für 2019 den Betriebsgewinn um mehr als die Hälfte nach unten korrigieren. Bei der laufenden Abschlussprüfung war aufgefallen, dass die Nutzungsrechte für eine angemietete US-Immobilie im vorletzten Jahr zu hoch bewertet worden waren. Auf die Ergebnisse des letzten und des laufenden Geschäftsjahres hätten die Anpassungen aber keinerlei Auswirkungen, teilte das Unternehmen am Vorabend mit. Dennoch verschiebt sich die Vorlage des Konzernabschlusses für 2020.
Bahntechnik-Konzern Vossloh kehrt in Gewinnzone zurück - Aktie legt zu
Der Bahntechnik-Konzern Vossloh ist im abgelaufenen Jahr in die Gewinnzone zurückgekehrt. Netto blieben 20,8 Millionen Euro übrig, nachdem im Vorjahr an dieser Stelle noch ein Verlust von rund 137 Millionen Euro gestanden hatte, wie das Unternehmen am Donnerstag im nordrhein-westfälischen Werdohl mitteilte. 2019 hatten etwa Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Verkauf des Zuggeschäfts stark belastet. Die Aktionäre sollen jetzt eine Dividende in Höhe von 1 Euro je Aktie erhalten, nachdem diese im Vorjahr wegen der Corona-Krise ausgefallen war.
Vantage Towers mit guten Börsendebüt
Die Funkturmsparte Vantage Towers des britischen Telekommunikationskonzerns Vodafone hat am Donnerstag in einem sehr freundlichen Umfeld einen ordentlichen Börsenstart hingelegt. Der erste Xetra-Kurs von 24,80 Euro lag mehr als drei Prozent über dem Ausgabepreis von 24 Euro, in der Spitze ging es sogar auf mehr als 25 Euro nach oben. Insgesamt brachte es Vantage Towers damit aus dem Stand auf einen Börsenwert von gut 12,5 Milliarden Euro.
Deutz rechnet nach Verlustjahr mit gewisser Erholung - Aktie legt zu
Der Motorenhersteller Deutz hofft nach tiefroten Zahlen 2020 auf bessere Geschäfte im neuen Jahr. So soll der Umsatz wieder steigen und im Tagesgeschäft vor Sondereffekten zumindest eine schwarze Null übrig bleiben, wie das Unternehmen am Donnerstag in Köln mitteilte. Allerdings warnte die Deutz-Spitze um Vorstandschef Frank Hiller vor Lieferschwierigkeiten bei einigen Komponenten. Diese dürften den Aufschwung mindestens im ersten Halbjahr dämpfen, hieß es.
Behörden erwarten EMA-Einschätzung zu Astrazeneca-Impfstopp
Die Bundesregierung bereitet sich auf die mit Spannung erwartete Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zum Corona-Impfstopp von Astrazeneca vor. An diesem Donnerstag wollte die EU-Behörde bekannt geben, ob sie weiter an dem Präparat festhält. Die EMA-Experten stellten das Vakzin auf den Prüfstand, nachdem Deutschland und andere Länder die Impfungen damit wegen mehrerer Thrombosefälle ausgesetzt hatten. In Deutschland gibt es inzwischen 13 gemeldete Fälle solcher Blutgerinnsel in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen, wie das Bundesgesundheitsministerium in Berlin mitteilte.
VW-Tochter Audi 'vorsichtig optimistisch'
Die Volkswagen-Tochter Audi ist für das laufende Jahr "vorsichtig optimistisch". Vor allem in China läuft das Geschäft rund, mehr als die Hälfte der im Januar und Februar verkauften Autos hat Audi in der Volksrepublik abgesetzt. Sorgen macht Vorstandschef Markus Duesmann neben der Corona-Krise aber die Versorgungslücke bei Halbleitern: Die Lieferketten seien an mehreren Stellen gerissen, "die Effekte sind durch Umplanungen deutlich zu spüren", sagte er am Donnerstag in Ingolstadt.
rtr/dpa-AFX/ak