Dax schließt auf niedrigstem Stand seit Dezember 2016 - Bayer-Aktie bricht ein
· Börse Online RedaktionDer Dax hat am Dienstag nur eine Richtung gekannt: Nach unten. So fiel der Leitindex auf den tiefsten Stand seit Dezember 2016. "Der Ausverkauf am Aktienmarkt geht weiter", schrieb die Landesbank Baden-Württemberg in einem Kommentar.
Der Kursrutsch hat mehrere Gründe. Anleger sorgen sich insbesondere um die vielen politischen Risiken und um eine mögliche Eintrübung der Konjunktur.
Auch an der Wall Street starteten die US-Börsen tiefrot in den Handel. Der US-Leitindex Dow Jones notiert zur Stunde 1,6 Prozent im Minus bei 24.903,65 Punkten. Auf die Stimmung der US-Anleger drückten neben den politischen Risiken enttäuschende Firmenbilanzen. Schwächere Unternehmenszahlen aus den USA sowie die ungelösten Problemfelder Saudi-Arabien, Brexit, Italien und der schwelende Handelskonflikt der USA mit China lasten auf den Märkten", fasste LBBW-Analyst Rolf Schäffer zusammen.
Durch die Turbulenzen an den Aktienmärkten griffen Investoren zur Anti-Krisen-Währung Gold. Der Preis für das Edelmetall stieg um rund 1,5 Prozent auf den höchsten Stand seit drei Monaten.
Auch der erneute Kursrutsch von Schwergewicht Bayer zog den Dax nach unten. Eine Richterin in den USA entschied, den Schadenersatz im Glyphosat-Prozess gegen die Tochter Monsanto nur zu senken - und damit den Prozess nicht neu aufzurollen. Anleger fürchten nun wieder hohe Milliarden-Risiken. Der Kurs der Bayer-Aktie verlor zeitweise mehr als elf Prozent, fiel damit auf den tiefsten Stand seit November 2012.
Auch die Technologiewerte standen am Dienstag unter Druck. Die Wirecard-Aktie verlor wegen Gewinnmitnahmen rund acht Prozent. Das Papier von Infineon gab knapp vier Prozent nach. Ein schwacher Ausblick des Branchenkollegen AMS drückte auf den Kurs des Münchener Chipherstellers.
Mit einem Plus von zeitweise rund 1,4 Prozent war der Gase-Hersteller Linde einer der wenigen Gewinner im Dax. Am Montag hatte die US-Kartellbehörde die Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair genehmigt. Damit ist eine der letzten Hürden für den Zusammenschluss genommen. Bis zum Nachmittag gab das Papier aber die Gewinne wieder ab.
An die Dax-Spitze kletterte die zuletzt stark gebeutelte Fresenius-Medical-Care-Aktie. In einem schwachen Gesamtmarkt sind defensive Werte generell gefragt.