Die zwischenzeitlichen Kursgewinne gab der DAX wieder ab: Dabei hatte es das Börsenbarometer am Morgen fast auf 15.700 Punkte geschafft. Tags zuvor war er sogar von zeitweise fast 15.800 Zähler gänzlich zurückgekommen.
Der Anstieg der US-Erzeugerpreise fiel im November stärker aus als von Analysten im Mittel ihrer Prognosen geschätzt. Damit könnten die Erwartungen an eine striktere Geldpolitik der US-Notenbank Fed noch zunehmen. Die Fed gibt am Mittwochabend ihre Entscheidungen bekannt. Das beunruhigt die Anleger sehr.
So kurz vor dem Jahresende wolle sich niemand auf dem falschen Fuß erwischen lassen, erklärte der Portfoliomanager Thomas Altmann von QC-Partners. Und an eine erneute Jahresendrally glaubten ohnehin nur die wenigsten. Immerhin war der Dax bereits von Anfang Oktober vorgeprescht bis auf ein Rekordhoch von 16.290 Zählern im November.
Auf Unternehmensseite war die MTU-Aktie mit einem Kursplus von immerhin noch 1,8 Prozent an der DAX-Spitze, nachdem mit JPMorgan und der Schweizer Großbank UBS gleich zwei Häuser eine Empfehlung ausgesprochen hatten. Das Kursziel von 220 Euro der US-Investmentbank signalisiert fast ein Drittel Spielraum nach oben.
Schlusslicht im DAX ist ein Corona-Gewinner: Hellofresh. Das Papier wird mit einem Abschlag von mehr als 3,3 Prozent gehandelt. Damit weitet die Aktie des Kochboxen-Lieferanten die Korrektur der vergangenen Woche aus. Der Kurs hat seit dem Höchstkurs vom November mehr als ein Viertel eingebüßt.
Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war
Investor Silver Lake steigt bei Software AG ein - Aufsichtsratsumbau
Die Software AG holt sich den US-Finanzinvestor Silver Lake an Bord. Die auf Technologieinvestments spezialisierte Firma soll neben 344 Millionen Euro für Wandelanleihen der Darmstädter auch Expertise beim Umbau des MDax-Konzerns beisteuern - die Aufsichtsratsspitze dürfte künftig von einem Silver-Lake-Manager besetzt werden, zudem rückt ein weiterer Softwareexperte mit dem Investment ins Kontrollgremium. Das Management verspricht sich eine Beschleunigung des Wachstums. Die Aktie der Software AG gab nach den vorherigen Spekulationen um einen möglichen Verkauf aber am Dienstag deutlich nach.
Ceconomy peilt Ergebnisverbesserung an - Corona-Ungewissheit bleibt
Der Elektronikhändler Ceconomy will seinen Umbau unter dem neuen Management weiter vorantreiben. Im laufenden Jahr erhofft sich der Konzern dadurch deutliche Ergebnisverbesserungen. Ceconomy werde sich allerdings wegen der Pandemie und mit Blick auf die Engpässe in den Lieferketten weiterhin auf gewisse Schwankungen einstellen müssen, sagte Konzernchef Karsten Wildberger am Dienstag.
Neue Conti-Finanzchefin - Vertrag von Personalchefin verlängert
Katja Dürrfeld wird nach dem Abgang des langjährigen Vorstands Wolfgang Schäfer neue Finanzchefin des Autozulieferers Continental . Die 49 Jahre alte Managerin aus dem eigenen Führungskräfte-Nachwuchs übernimmt die Funktion ab sofort, wie der Dax -Konzern am Dienstag bekanntgab. Dürrfeld waren zuvor schon gute Chancen auf den Posten eingeräumt worden, sie hatte die Aufgabe zwischenzeitlich bereits unterhalb des Vorstands weitergeführt.
Streit um Schadenersatz: Baden-Württemberg und VW schließen Vergleich
Das Land Baden-Württemberg und Volkswagen haben in einem Gerichtsverfahren um Dieselfahrzeuge einen Vergleich geschlossen. Die Verfahren seien damit beendet, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums am Dienstag in Stuttgart. Er bestätigte damit einen Bericht der "Südwest Presse". Baden-Württemberg hatte Ende 2018 infolge des Dieselskandals Schadenersatz geltend gemacht. Die genaue Summe wurde nicht genannt.
Scheidender Kion-Chef Riske soll MTU-Aufsichtsratschef werden
Der scheidende Kion-Chef Gordon Riske soll neuer Aufsichtsratschef des Münchner Triebwerksbauers MTU werden. Der 64-Jährige werde der Hauptversammlung am 5. Mai 2022 als neues Aufsichtsratsmitglied vorgeschlagen, teilte der Dax-Konzern MTU am Dienstag mit. Dies habe der Aufsichtsrat einstimmig geschlossen. Wenn die Aktionäre dem Vorschlag folgten, solle Riske zum Vorsitzenden gewählt werden. Dort folgt er auf Klaus Eberhardt (73), der sein Amt nach dem Aktionärstreffen niederlegt.
Swiss Re: 2021 wird eines der teuersten Naturkatastrophenjahre weltweit
Verheerende Stürme in den USA und die Überschwemmungen in Europa machen 2021 einer Studie zufolge zu einem der teuersten Naturkatastrophenjahre. Schon jetzt summierten sich die versicherten Schäden durch Naturkatastrophen weltweit auf 105 Milliarden US-Dollar (93 Mrd Euro), teilte der schweizerische Rückversicherer Swiss Re am Dienstag auf Basis vorläufiger Schätzungen mit. Dies sei 17 Prozent mehr als 2020 und der vierthöchste Wert seit Beginn der Erfassungen im Jahr 1970.
Toyota investiert Milliarden in E-Autos
Der japanische Autokonzern Toyota weitet seine Investitionen in die Elektromobilität aus. Bis 2030 will der Konzern vier Billionen Yen (31 Milliarden Euro) investieren, wie der Volkswagen-Konkurrent am Dienstag in Tokio mitteilte. Bis Ende des Jahrzehnts soll der jährliche Absatz von E-Autos auf 3,5 Millionen steigen.
Altice UK wird größter Aktionär der BT Group vor Telekom
Das Telekom-Unternehmen Altice UK hat seinen Anteil am britischen Telekommunikationskonzern BT Group aufgestockt. Mit dem Erwerb von weiteren rund 585 Millionen Papieren steige der Anteil von Altice an der BT Group auf 18 Prozent, teilte das Unternehmen am Dienstag in London mit. Altice UK rückt damit zum größten Aktionär des Unternehmens vor der Deutschen Telekom auf, die auf rund 12,1 Prozent an der BT Group kommt.
Renault sichert Beschäftigung und Werke in Frankreich
Der französische Autobauer Renault hat sich mit den Gewerkschaften auf einen Drei-Jahres-Plan zur Beschäftigung und zum Erhalt von Werken in Frankreich verständigt. Dem freiwilligen Ausscheiden von 1700 Beschäftigten bis 2024 sollen 2500 Neueinstellungen gegenüberstehen, hieß es in der am Dienstag unterzeichneten Vereinbarung, wie Renault mitteilte. Keiner der Standorte sollte geschlossen werden. Vereinbart wurden jährliche Verhandlungen über die Gehälter und an den örtlichen Erfolg gekoppelte Bonuszahlungen.
90 Prozent der Haushalte liegen im 5G-Mobilfunknetz der Telekom
Beim Ausbau ihres 5G-Mobilfunknetzes kommt die Deutsche Telekom zügig voran. "Wir erreichen in unserem Netz 90 Prozent der Deutschen mit 5G", sagte Telekom-Deutschlandchef Srini Gopalan am Dienstag in Bonn. Das ursprüngliche 80-Prozent-Jahresziel hatte die Firma nach eigenen Angaben schon im August erreicht. In Sachen Bevölkerungsabdeckung ist die Telekom deutlich weiter als die Konkurrenz: Vodafones 5G-Netz erreicht nach eigenen Angaben derzeit circa 45 Prozent der Bevölkerung. Bei Telefónica sind es 30 Prozent bis Jahresende. 5G ist die Abkürzung für die 5. Mobilfunkgeneration und damit die Nachfolgetechnologie von 4G beziehungsweise LTE.
Musk trennt sich von weiteren Tesla-Aktien für gut 900 Millionen Dollar
Tesla-Chef Elon Musk hat wieder Aktien seines Konzerns abgestoßen. Der Unternehmer verkaufte etwas mehr als 934 000 Papiere für 906 Millionen US-Dollar, wie in der Nacht auf Dienstag aus Pflichtmitteilungen an die US-Börsenaufsicht hervorging. Damit hat Musk insgesamt schon von fast 12 Millionen Tesla-Aktien im Wert von gut 12,7 Milliarden Dollar (11,25 Mrd Euro) versilbert, seit er Anfang November im Zuge eines Twitter-Votums den Verkauf von zehn Prozent seiner 17-prozentigen Beteiligung am Elektroautobauer zusagte.dpa-AFX/rtr/ak