Die Unsicherheit über die Delta-Variante des Coronavirus bremsten den DAX. Zusätzlich belasteten zur Wochenmitte Gewinnmitnahmen. Die Entspannung bei der Teuerung verhinderte weitere Kursverluste, so Analyst Charalambos Pissouros vom Brokerhaus JFD. Ein Wert unter zwei Prozent lasse darauf schließen, dass die Europäische Zentralbank EZB nicht über eine Verringerung der geldpolitischen Unterstützung nachdenken werde.
Anleger blickten auf Arbeitsmarktdaten in Deutschland und den USA. In Deutschland waren die Arbeitsmarktdaten stark. Auch in den USA scheinen die Arbeitsmarktdaten positiv zu sein. Laut der privaten Arbeitsagentur ADP wurden im Juni 692000 in der US-Privatwirtschaft geschaffen. Dies übertreffe die Einschätzung der Analysten. Die offiziellen Zahlen kommen am Freitag.
Auf Unternehmensseite stand Volkswagen im Fokus. Der US-Bundesstaat Ohio bekam die Genehmigung, den Autobauer wegen dessen Abgas-Manipulation zu verklagen. Für die Aktie ging es abwärts.
Fresenius Medical Care und Merck gingen als DAX-Gewinner aus dem Handel. Die Schlusslichter waren am Mittwoch Delivery Hero und Siemens Energy.
Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war
VW will drohende US-Milliardenstrafen von Supreme Court klären lassen
Der in den USA teils schon abgeräumt geglaubte Dieselskandal könnte für Volkswagen ein langwieriges und potenziell teures Nachspiel haben. In einem weiteren Rechtsstreit über mögliche hohe Bußgelder erlitt der Autobauer vorläufig eine empfindliche Niederlage. Das Oberste Gericht von Ohio entschied am Dienstag (Ortszeit), dass der Bundesstaat wegen systematischer Abgasmanipulation Sanktionen gegen den Konzern verfolgen kann, die über die bereits auf US-Bundesebene vereinbarten Strafen hinausgehen. Die Volkswagen-Aktie war am Mittwoch mit minus 2,5 Prozent das Schlusslicht im Dax.
Hensoldt für Bundeswehr-Aufklärungssystem Pegasus beauftragt
Der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt hat gemeinsam mit anderen Unternehmen einen Auftrag der Bundeswehr in Milliardenhöhe an Land gezogen. Es sei ein Vertrag über die Entwicklung, Produktion und Integration des Aufklärungssystems Pegasus inklusive der drei Flugzeuge des Typs Bombardier Global 6000 und zugehörigen Auswertestationen unterzeichnet worden, teilte Hensoldt am Mittwoch im oberbayerischen Taufkirchen mit.
Traton meldet Rekord beim Auftragseingang - China im Fokus
Die Geschäfte bei Volkswagens Nutzfahrzeug-Holding Traton brummen. Im gerade endenden zweiten Quartal hat das Unternehmen nach vorläufigen Zahlen sowohl den Absatz als auch den Rekord-Auftragseingang des ersten Quartals übertroffen, wie es bei seiner Hauptversammlung am Mittwoch mitteilte. Im ersten Quartal hatte der Absatz bei gut 60 000 Fahrzeugen gelegen, der Auftragseingang bei 81 700. "Das Geschäft mit Lkw läuft weiter gut", sagte Vorstandschef Matthias Gründler laut Redetext. Die Märkte seien im Aufschwung.
Wettbewerbshüter melden Bedenken gegen Übernahmen von Air Europa an
Die geplante Übernahme der spanischen Fluggesellschaft Air Europa durch die British-Airways-Mutter IAG stößt auf wettbewerbsrechtliche Bedenken der EU-Kommission. Die für die Einhaltung von EU-Recht zuständige Behörde teilte am Dienstagabend mit, dass der Zusammenschluss nach einer ersten Analyse den Wettbewerb auf den Märkten für Passagierflüge auf spanischen Inlandsstrecken und auf internationalen Strecken von und nach Spanien beeinträchtigen könnte.
Grenke-Aufsichtsratschef: Werden Bafin-Bericht nicht veröffentlichen
Der Leasingspezialist Grenke will den Abschlussbericht der Finanzaufsicht Bafin zur Sonderprüfung durch die Behörde nicht veröffentlichen. "In dem sehr umfänglichen Bericht der von der Bafin beauftragten Wirtschaftsprüfungskanzlei Mazars werden Kundenklarnamen genannt und detailliert aufgezeigt, mit welchen Scoring-Prozessen wir Kunden prüfen", sagte Aufsichtsratschef Ernst-Moritz Lipp im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ("FAZ"/Mittwoch). "Es ist nicht nur legitim, dass wir Wettbewerbern nicht Geheimnisse unseres Geschäftsmodells verraten, sondern wir sind auch gegenüber unseren Aktionären dazu verpflichtet", sagte der Chefkontrolleur.
rtr/dpa-AFX/lb