Der DAX hat sich am Montag kaum bewegt. Die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hat die Börsen in Europa ausgebremst. Insbesondere die Reisewerte kamen unter die Räder. Die Investoren fürchteten neue Einschränkungen für Reisende. Vorallem die Aktien britischer Airlines gerieten unter Druck. Aktien wie Ryanair, British Airways Eigner IAG und Easyjet gaben deutlich nach. Auch die deutsche TUI sackte um rund drei Prozent ab.
Die Konjunkturhoffnungen unterstützten den Markt. Auch die Unterstützung der Notenbanken spielte den Anlegern in die Karten. Die Investoren vertrauen darauf, dass keine baldige Zinswende kommen wird. Vollzieht die US-Notenbank Fed den Akt zwischen Zuckerbrot und Peitsche gekonnt, dürften die Aktien weiterhin steigen, erklärt Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst vom Handelshaus CMC Markets.
Am Rohölmarkt stieg vor dem Treffen der "OPEC+" die Spannung. Der Kurs für die Sorte Brent aus der Nordsee stieg zunächst auf 76,60 Dollar je Barrel, fiel jedoch zurück. Große Förderländer würden am Donnerstag vermutlich eine Ausdehnung der Rohöl-Produktion beschließen um die ansteigende Nachfrage zu bedienen. Alles unter einer Fördermenge von 500.000 Barrel je Tag würde die Kursoptimisten dazu bringen den Preis vom Rohöl kurzfristig in die Höhe zu treiben, hieß es vonseiten der ING Bank.
Die größten Gewinner im DAX waren die Aktien von Delivery Hero und Linde. Die größten Verlierer waren Daimler und HeidelbergCement.
Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war
FMC-Chef Powell: 'Corona kostet uns ein Jahr Wachstum'
Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care geht davon aus, noch bis Mitte 2022 von Corona gebremst zu werden. "Die Pandemie kostet uns ein Jahr Wachstum", sagte der Vorstandsvorsitzende Rice Powell in einem vorab veröffentlichten Gespräch mit dem "Handelsblatt".
Anwälte: BGH stärkt Bankkunden bei Ausstieg aus Hausfinanzierung
Bei Kündigung einer Hausfinanzierung müssen Verbraucher oft viel Geld an ihre Bank zahlen - zu viel, wie Anwälte und Verbraucherschützer meinen. Sie werfen Geldhäusern zudem vor, nicht transparent über die Berechnung der sogenannten Vorfälligkeitsentschädigung aufzuklären. Eine aktuelle Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) stärkt nach Einschätzung der Kritiker die Position der Darlehensnehmer.
Technologie für effizientere 5G-Datennetze gestartet
Auf der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress wurde am Montag die weltweit erste Implementierung einer neuen 5G-Mobilfunkfunktion verkündet, mit der Netzanbieter ihren Kunden eine Servicegarantie geben können. Die Umsetzung des sogenannten "End-to-End (E2E) Network Slicing" wurde von der Deutschen Telekom, dem Netzwerk-Ausrüster Ericsson
RTL verkauft Belgien-Geschäft
Die RTL Group zieht sich aus dem Fernsehmarkt in Belgien zurück. Neue Eigentümer der französischsprachigen Radio- und Fernsehgruppe RTL Belgium werden zwei Medienunternehmen: der Herausgeber der Zeitung "Le Soir", die Groupe Rossel, sowie die flämische DPG Media, wie RTL am Montag in Luxemburg mitteilte. Der Verkaufspreis beträgt demnach 250 Millionen Euro. Der Schritt kommt nicht sonderlich überraschend, nachdem es zuletzt bereits entsprechende Spekulationen gegeben hatte. Die RTL-Aktien fielen am Montag denn auch moderat.
Chinesischer Partner investiert Milliarden in Batteriefabrik
Der chinesische Envision-Konzern will in Nordfrankreich bis zu zwei Milliarden Euro in eine Batteriefabrik investieren und dem Autohersteller Renault zuliefern. Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen 2500 Jobs geschaffen werden, teilte Renault in Boulogne-Billancourt bei Paris mit. Staatschef Emmanuel Macron wollte nach Angaben des Élyséepalastes am Montag ins nordfranzösische Douai reisen, um die Investition anzukündigen.
Varta produziert künftig stärkere Batterien für Fitnessuhren
Der Batteriehersteller Varta nimmt im schwäbischen Nördlingen ein Werk für leistungsstarke Lithium-Ionen-Zellen für Fitnessuhren und ähnliche Produkte in Betrieb. Am Montag (14.00 Uhr) will das Unternehmen die Fabrik gemeinsam mit Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) offiziell eröffnen. An dem Standort im Landkreis Donau-Ries hatte Varta auch bisher bereits eine Produktion, die nun erweitert wird.
Bund und Länder beraten Coronaregeln für Reiserückkehrer
Angesichts der Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Corona-Virus in Europa stellen Bund und Länder die bestehenden Regeln für Reiserückkehrer auf den Prüfstand. Bund und Länder seien zu dem Thema im Gespräch, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin. Noch am Montag wollten die Chefs der Staatskanzleien mit der Bundesregierung in einer Schalte das Thema beraten, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Die "Bild"-Zeitung berichtete zuerst darüber.
rtr/dpa-AFX/lb