Enttäuschende Wirtschaftsdaten aus China haben den DAX am Montag gebremst. Die chinesischen Einzelhandelsumsätze, die Industrieproduktion sowie die städtischen Investitionen verfehlten die Erwartungen. Im vergangenen Monat stiegen die Einzelhandelsumsätze um 8,5 Prozent, nach 12,1 Prozent im Vormonat. Analysten hatten ein Plus von 11,5 Prozent erwartet. Die Industrieproduktion wuchs um 6,4 Prozent. Experten hatten 7,8 Prozent errechnet. Im Juni waren es noch 8,3 Prozent. Die Ausbreitung der Delta-Variante belastete die chinesische Wirtschaft überraschend stark. Die Anleger befürchten eine Abschwächung der Erholung.

Der Ölmarkt befand sich ebenfalls unter Druck. Eine mögliche schwächelnde Nachfrage in China setzte den Ölpreisen zu. Der Preis für die Sorte Brent aus der Nordsee fiel um 2,5 Prozent auf 68,79 Dollar je Fass. Auch der Preis der US-Leichtöl Sorte WTI sank um knapp drei Prozent auf 66,43 Dollar.

Auf Unternehmensseite stand Lufthansa im Vordergrund. Der Staat kündigte an, in den nächsten Wochen Teile seines Aktienpakets der Fluglinie abzustoßen. Der Bund hatte im Zuge der Corona-Hilfsmaßnahmen Aktien von Lufthansa übernommen. Die Aktie verlor knapp vier Prozent.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war

Hella geht in französische Hände über - Zukunft an der Börse offen
Der französische Automobilzulieferer Faurecia will seinen Konkurrenten Hella schlucken. Durch die Fusion soll der siebtgrößte Zulieferer weltweit entstehen. Die insgesamt 6,7 Milliarden Euro schwere Transaktion ist auch eine Reaktion auf die Veränderungen in der Autoindustrie mit Wachstumsfeldern wie Elektromobilität und autonomem Fahren. Ob Hella nach der Übernahme börsennotiert bleibt, ist noch offen.

Hella-Übernahme: Keine Arbeitsplatzgarantie, aber Wachstumshoffnungen
Der französische Automobilzulieferer Faurecia gibt im Rahmen der milliardenschweren Übernahme des deutschen Konkurrenten Hella keine ausdrücklichen Arbeitssplatz- oder Standortgarantien für die Beschäftigten. Doch bemühten sich die Chefs beider Unternehmen am Montag, mögliche Zukunftsängste der Mitarbeiter zu zerstreuen. "Wir wachsen ganz stark. Wir werden Leute einstellen müssen", sagte Faurecia-Chef Patrick Koller. Und auch Hella-Chef Rolf Breidenbach betonte: "Wir brauchen mehr Hände." Es gebe keine konkreten Planungen für einen Stellenabbau im administrativen Bereich etwa am Hella-Firmensitz in Lippstadt. Die Standorte von Hella würden durch den Zusammenschluss eher sicherer als unsicherer.

Kaum noch Gratiskonten ohne Bedingungen
Kreditinstitute knüpfen der Stiftung Warentest zufolge zunehmend Bedingungen an kostenlose Girokonten. So seien immer mehr Konten nur dann gratis, wenn monatlich ein bestimmter Geldbetrag darauf eingehe, heißt es in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Finanztest" (9/2021). Insgesamt fanden die Tester bei der Auswertung von rund 380 Kontomodellen von 152 Banken und Sparkassen 14 Konten, die ohne Bedingungen kostenlos waren. Vor einem Jahr waren es noch 20.

Grand City Properties bleibt bei Jahreszielen
Eine starke Nachfrage nach Wohnungen treibt den Wohnimmobilienkonzern Grand City Properties weiter an. Allerdings gingen die Mieterlöse im ersten Halbjahr aufgrund von Immobilienverkäufen etwas zurück. Dies drückte auch auf die Ergebnisse. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte das MDax -Unternehmen am Dienstag in Luxemburg. Die Aktie startete zu Handelsbeginn mit einem leichten Kursgewinn. Laut einem Händler fielen die Zahlen aus wie erwartet.

Britische Kartellwächter mit Bedenken gegen Giphy-Kauf durch Facebook
Facebook bekommt bei den Plänen zur Übernahme der Clip-Plattform Giphy Gegenwind aus London. Die britische Kartellbehörde CMA kam in ihrem vorläufigen Bericht zu dem Schluss, dass der Deal den Wettbewerb zwischen Online-Plattformen schwächen würde.

rtr/dpa-AFX/lb